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    "Retro-Film": George Lucas kritisiert "Star Wars 7" [Update]

    George Lucas verkaufte seine Firma an Disney, wo „Star Wars“ ohne Beteiligung des Erfinders fortgesetzt wird – obwohl der Konzepte hatte. Und nun sagte Lucas deutlicher, was ihm an „Star Wars 7“ nicht passt.

    Walt Disney

    „Star Wars“-Erfinder George Lucas ist nicht ganz einverstanden damit, in welche Richtung sich sein Werk mit „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ entwickelt. Zwar habe ihm der neue Film – so Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy – „sehr gefallen“, doch bereits Anfang Dezember 2015 kamen daran Zweifel auf. Da sagte Lucas gegenüber Vulture: „Ich glaube, Fans werden ihn lieben. Das ist ziemlich genau der Film, den sie wollen.“ In einem inzwischen komplett veröffentlichten Interview mit Charlie Rose wurde er deutlicher (via Hollywood Reporter): „Sie wollten einen Retro-Film machen. Ich mag so was nicht. Ich habe bei jedem Film sehr hart daran gearbeitet, dass er anders wird. Ich machte sie komplett anders – mit anderen Planeten, anderen Raumschiffen.“

    2012 verkaufte George Lucas seine Firma Lucasfilm inklusive „Star Wars“-Rechte an Disney. Er reichte auch Konzepte für eine neue Trilogie weiter, die jedoch verworfen wurden. Mit seiner neuen Kritik spricht Lucas allen Zuschauern aus der Seele, denen J.J. Abrams‘ „Star Wars 7“ visuell und inhaltlich zu stark an die Episoden IV bis VI angelehnt ist. In unserer 4,5-Sterne-Kritik heißt es dazu: „J.J. Abrams liefert den perfekten Fan-Service. ‚Star Wars: Das Erwachen der Macht‘ ist ein gefühltes Remake des ersten „Star Wars“-Films „Krieg der Sterne“, ein überragendes allerdings.“ (hier gibt es das passende Special).

    Hohe Wellen schlägt im Netz eine Metapher, mit der George Lucas im Interview mit Charlie Rose den Verkauf an Disney beschrieb, die aber möglicherweise als Witz gemeint war. „Alle ‚Star Wars‘-Filme sind meine Kinder,“ sagte Lucas. Rose hakte nach („und Sie haben sie verkauft“), woraufhin sich Lucas zu der angekündigten umstrittenen Aussage hinreißen ließ: „Ich habe sie an Mädchenhändler [White Slavers] verkauft, die diese Dinge nehmen, und… [bricht ab, lacht]“.

    Update 1. Januar 2016

    Für seinen Analogie – Disney gleich Sklavenhändler – bat George Lucas inzwischen in einer öffentlichen Stellungnahme um Entschuldigung (via Hollywood Reporter). „Das Interview fand anlässlich meiner Ehrung am Kennedy Center statt und wurde vor der Filmpremiere aufgezeichnet. Ich habe eine sehr unangebrachte Analogie verwendet“, heißt es da. „Ich habe 40 Jahre mit Disney zusammengearbeitet und ihnen ‚Star Wars‘ aus großen Respekt für das Unternehmen und Bob Igers Führung übertragen. Disney macht einen großartigen Job dabei, sich um das Franchise zu kümmern und es zu erweitern. Ich äußere mich selten in Stellungnahmen, um meine Gefühle zu erklären. Aber ich glaube, es ist wichtig, klarzustellen, dass ich begeistert davon bin, dass Disney das Franchise hat und es in so aufregende Richtungen entwickelt, in Filmen, im Fernsehen und in Themenparks. Am meisten beeindruckt mich der rekordbrechende Erfolg des neuen Films und ich bin sehr stolz auf JJ [Abrams] und Kathy [Kennedy].“

    Star Wars: Das Erwachen der Macht“ läuft seit 17. Dezember 2015 in den deutschen Kinos.

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