Auch wenn Edgar Wright in erster Linie für seine Cornetto-Trilogie aus „Shaun Of The Dead“ (oben im Bild), „Hot Fuzz“ und „The World’s End“ und somit eher als filmkundiges, zitierwütiges Comedy-Genie bekannt ist, muss der Engländer auch niemandem mehr beweisen, dass er das Zeug dazu hat, auch einen geradlinigen Genrefilm-Blockbuster zu inszenieren. Sein „Baby Driver“ orientiert sich zwar an klassischem 70er-Jahre Actionkino, Rhythmus und Stil sind aber unverkennbar Wright und die Stunt-Sequenzen wohl in jeder Zeitperiode beeindruckend.
Auch seine oft nur als Parodien deklarierten Cornetto-Filme funktionieren nur so gut, weil Wright tatsächlich das Zeug hat, das Gefühl und die Energie der Filme, die er augenzwinkernd zitiert, auch selbst auf die Leinwand zu bringen. „Shaun Of The Dead“ wird nicht umsonst häufig als einer der besten Zombiefilme überhaupt genannt – Humor hin oder her.
Das erste Bild aus "Last Night In Soho" verspricht Horror pur
Mit „Last Night In Soho“ wagt sich Wright nun erneut an einen Horrorfilm, die Witze scheint er diesmal aber größtenteils wegzulassen. Inspiriert und damit wohl vergleichbar mit Filmen wie „Ekel“ von Roman Polanski und „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ von Nicolas Roeg soll sich „Last Night In Soho“ wohl eher an ein Arthouse-Horror-Publikum richten als an Fans von trockenem britischen Humor und amerikanischer Pop-Kultur. Mit Anya Taylor-Joy hat Wright dann auch eine junge Hauptdarstellerin im Spiel, die vielleicht wie keine andere Schauspielerin ihrer Generation genau dafür steht: Die 23-jährige Taylor-Joy hatte ihren Durchbruch mit Robert Eggers Schauermär „The Witch“ und stand in den letzten Jahren sowohl für die pechschwarze Komödie „Vollblüter“ sowie für M. Night Shyamalans „Split“ und „Glass“ und die Horrorfilme „Das Morgan Projekt“, „Marrowbone“ und „X-Men: New Mutants“ vor der Kamera.
Wie Wright über Twitter mitteilte, sind die primären Dreharbeiten zu „Soho“ nun abgeschlossen. Der Regisseur postete zu diesem Anlass ein Bild aus dem Film, auf dem allem Anschein nach Taylor-Joys Co-Star Thomasin McKenzie („Der Hobbit“, „Jojo Rabbit“) in erschrockener Pose zu sehen ist, und verkündete stolz, dass er es nicht erwarten könne, den Film mit Publikum auf der großen Leinwand zu sehen. In Deutschland könnte er das bereits ab dem 24. September 2020, dann erscheint „Last Night In Soho“ nämlich hierzulande in den Kinos. Der US-Start findet dann einen Tag später am 25. September 2020 statt.
Starbesetzter Horror von Edgar Wright: Neuer Cast für "Last Night In Soho"