Es ist fast schon ein Running Gag, nur in sehr, sehr traurig: „The Flash“ hat seinen Regisseur gefunden! Diese frohe Kunde war in den letzten Jahren schon einige Male zu hören, doch nun ist es hoffentlich in Stein gemeißelt: Nachdem es zuvor schon mehrfach angedeutet wurde, wird „ES“ und „ES 2“-Macher Andrés Muschietti den vakanten Regieposten übernehmen und „The Flash“ als nächstes Projekt in Angriff nehmen.
Wird das DC-Abenteuer ein Horrorfilm?
„The Flash“ war zwischenzeitlich auch mal vergnüglicher Film angedacht – insbesondere nachdem die düstere Herangehensweise von Zack Snyder mit „Batman V Superman“ und „Justice League“ gescheitert war. Als Hauptdarsteller Ezra Miller zusammen mit Comic-Autor Grant Morrison ein von Grund auf neues Drehbuch verfasste, um seine eigene, ernstere Version des Roten Blitzes zu verwirklichen, verlor der geplante Film seine heitere Richtung. Nun ist es nur naheliegend, anzunehmen, dass der durch den Horrorfilm „Mama“ bekannt und die „ES“-Filme berühmt gewordene Muschietti „The Flash“ endgültig in die Horror-Ecke bringen wird.
Dieser aber beteuert gegenüber Fandango das Gegenteil: „Horror? Ich denke nicht. Was mich an Flash reizt, ist das menschliche Drama. Die Gefühle und Emotionen, die in der Geschichte eine Rolle spielen. Und Spaß machen wird es auch. Ich kann nicht versprechen, dass der Film irgendwelche Horrorelemente enthalten wird, aber es ist eine wunderschöne menschliche Geschichte.“
Bemerkenswert: Über große Teile der „ES“-Filme lässt sich dasselbe sagen, schließlich ist das Clown-Grauen für die Horrorfilme ebenso relevant wie die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten-Bande. Wir wissen also bereits, dass Andrés Muschietti mehr als nur Horror kann – und das im Grunde schon seit „Mama“.
Zudem ist der Argentinier keinesfalls der erste Horror-Regisseur, den DC unter Vertrag nimmt: Zack Snyder fasste mit seinem „Dawn Of The Dead“-Remake in Hollywood Fuß und sowohl James Wan („Aquaman“) als auch David F. Sandberg („Shazam!”) waren bis zu ihren DC-Filmen Genre-Filmemacher reinsten Wassers.
Lastet ein Fluch auf "The Flash"?
Die Planungsgeschichte für den „Flash“-Film ist eine Geschichte wechselnder Regisseure, die sich über ein halbes Jahrzehnt erstreckt: Nachdem die „LEGO Movie“-Regisseure Phil Lord und Chris Miller 2015 zugunsten von „Solo: A Star Wars Story“ ihren Hut nahmen (und ironischerweise dort rausgeworfen und selbst ersetzt wurden), sollte „Dark Shadows"-Autor Seth Grahame-Smith sein Regiedebut mit „The Flash“ machen. Als dieser wegen kreativer Differenzen ausstieg, wurde an den durch „Dope“ bekannten Rick Famuyiwa übergeben, der aber selbst nicht lange blieb. Sodann setzten sich die „Game Night“-Regisseure John Francis Daley und Jonathan Goldstein ans Ruder. Und irgendwann waren auch mal Robert Zemeckis, Sam Raimi, Matthew Vaughn, Marc Webb und sogar die „John Wick“-Macher Chad Stahelski und David Leitch im Gespräch.
Während die Regisseure sich über die Jahre hinweg fröhlich die Klinke in die Hand gaben, kam das DC Extended Universe in die Gänge, erlebte dann seinen tiefen Fall und rappelte sich schließlich dank „Wonder Woman“ und „Aquaman“ wieder auf.
Licht am Ende des Tunnels
Ein großes Tohuwabohu also, das nun offenbar endlich sein Ende findet und uns schlussendlich trotz aller Startturbulenzen einen würdigen „The Flash“ beschert. Hoffen wir also, dass Andrés Muschietti den Fluch von „The Flash“ brechen kann und den Regiestuhl auch tatsächlich bis zum Drehabschluss besetzen wird. Denn nach alledem hat sich Barry Allen aka The Flash (Ezra Miller) seinen Solo-Film redlich verdient.
Wann „The Flash“ in die Kinos kommt, steht logischerweise noch nicht fest. Wir rechnen aber nicht mit einem Start vor 2022.
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