+++ Meinung +++
Endlich ist der erste Trailer zu „The Mandalorian“ veröffentlich worden, der ersten nicht animierten „Star Wars“-Serie überhaupt. Sie wird auf Disneys Netflix-Konkurrenten Disney+ laufen. Nachdem zuvor nur Bilder und Beschreibungen von Videomaterial die Star Wars Celebration verlassen haben, bekommen damit nun alle erstmals einen richtigen Blick auf Jon Favreaus „Star Wars“-Inszenierung.
Ich könnte nicht aufgeregter sein. Und für alle Skeptiker da draußen (und da gibt es nach den jüngsten „Star Wars“-Filmen schon einige), habe ich hier fünf gute Gründe, warum sich sowohl Fans als auch Nicht-Jedi auf „The Mandalorian“ freuen sollten.
Spitzen-Ensemble inklusive Werner Herzog
Was sind denn das bitte für großartige Darsteller? Wie kann man sich nicht auf diese bunte Truppe in „Star Wars“-Kostümen freuen? Hauptfigur Pedro Pascal hat als Oberyn Martell in „Game Of Thrones“ bewiesen, dass er selbst einer Nebenrolle mit Charme und Ausdruck einen Platz im kollektiven Gedächtnis verschaffen kann. Ich habe keinen Zweifel, dass er das mit dem Mandalorianer erst recht hinbekommt.
Außerdem freue ich mich auf „Rocky“-Legende Carl Weathers als Kopfgeldjägerchef, Giancarlo Esposito in einer sicher aalglatten Rolle wie bei „Breaking Bad“ und Kampfsportlerin Gina Carano, die als ehemalige Rebellin bestimmt einige Gegner in den Boden stampft. Frisch verkündet wurde, dass Ming-Na Wen dabei ist, die Originalstimme von Mulan.
Und vor allem lockt der Auftritt des deutschen Regiemeisters Werner Herzog als imperialer Anführer, der ans Ende des Trailers geschnitten wurde. Herzog ist schließlich nicht nur als Regisseur von wuchtigen Mann-gegen-Natur-Filmen wie „Fitzcarraldo“ eine Legende, sondern auch als Sprecher in seinen Dokus, weil jeder Satz von ihm sowohl Ehrfurcht hervorruft, als auch ziemlich witzig klingt. Auf der Star Wars Celebration im April haben wir eine längere Herzog-Szene gesehen. Hoffentlich treffen der imperiale Werner und der Mandalorianer in der Serie häufig aufeinander!
Mandalorianer!
Der Titel der Serie spricht Bände und ist eine willkommene Gelegenheit, mehr über die Kultur der Fanlieblinge Jango und Boba Fett zu lernen (obwohl letzterer streng genommen ein Klon ist und nicht unter Mandalorianern aufwuchs). In den Animationsserien „Clone Wars“ und „Rebels“ spielten sie bereits eine wichtige Rolle. Besuchen wir in „The Mandalorian“ den Heimatplaneten Mandalore und lernen wir mehr über die kriegerische Kopfgeldjäger- und Söldnermentalität, über die verschiedenen politischen Fraktionen und Gangs, den Mandalorianer-Ehrenkodex und Mandalores Geschichte innerhalb des Universums? „The Mandalorian“ bietet hierzu mannigfaltige Möglichkeiten.
Mehr Jubel als bei "Star Wars 9": So reagieren die Hardcore-Fans auf "The Mandalorian"Die Western-Wurzeln von "Star Wars"
Was wir bisher von „The Mandalorian“ sehen durften, zeigt deutlich, dass wir es mit einer Western-Space-Opera zu tun haben. Das ist umso cooler, da das Wildwestgenre eine der vielen Inspirationsquellen für die originalen „Star Wars“-Filme war. Ein stärkerer Fokus darauf ermöglicht tolle Geschichten über Kopfgeldjäger, Frontier-Abenteuer, die Suche nach dem persönlichen Glück und Kämpfe des Menschen (oder Alien) gegen die Natur.
Und bei aller berechtigter Kritik an „Cowboys & Aliens“, der Western-Look ist bei diesem Film sicher kein Problem gewesen. Ich bin also mehr als gespannt, was Regisseur Jon Favreau ins „Star Wars“-Universum einbringt. Zumal er gesagt hat, dass er sich am Anfang von „Episode 4“ orientiert, als unsere Helden in der Tatooine-Cantina auf allerhand verkommene Gestalten treffen.
Anspielungen für Fans und Nerds
„The Mandalorian“ wird sicher einiges tun, um die alten „Star Wars“-Fans abzuholen. Ich denke dabei an den dreckigen Look der Szenen in Mos Eisley und der Cantina, die weitläufigen Basare und engen Gassen Tatooines sowie einige ikonische Aliens. Und ich hoffe immer noch mehr über die kultigen Kopfgeldjäger aus „Episode 5“ herauszufinden, sei es nun Bossk oder Zuckuss. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Eine ganz neue Herangehensweise
Gleichzeitig wird bei „The Mandalorian“ auch etwas Frisches versucht und deswegen gilt es, diese erste Realserie zu unterstützen, wenn das „Star Wars“-Franchise auch in Zukunft relevant bleiben soll. Es dreht sich hier nämlich nicht alles um die Familie Skywalker, wir bekommen zwischen dem Ende des Imperiums nach „Episode 6“ und dem Beginn der Neuen Republik einen noch unbeschriebenen Zeitraum zu sehen und es locken potentielle neue Planeten und Schauplätze. Durch das Medium Serie kann man sich zum ersten Mal auch stärker auf Figuren konzentrieren, was „Star Wars“ ebenfalls guttut.
Es gibt also viele gute Gründe, sich auf „The Mandalorian“ als Fan und Neu-Fan zu freuen. Die erste Staffel „The Mandalorian“ läuft ab dem 12. November 2019 bei Disney+, an einer zweiten Staffel wird bereits gearbeitet. Anfang 2020 sollen der Streaming-Dienst und damit auch die Serie dann auch nach Deutschland kommen. Der nächste und abschließende Film der Skywalker-Saga, „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“, läuft ab dem 18. Dezember 2019 in den deutschen Kinos.
Deutsche "Star Wars"-Fans müssen länger auf "The Mandalorian" warten!