Erinnert man sich an Tarantino-Filme, dann erinnert man sich häufig auch an ganz bestimmte, großartig inszenierte Szenen: Etwa an den Kampf des Racheengels Beatrix Kiddo (Uma Thurman) in „Kill Bill Vol. 1“, die im gelb-schwarzen Bruce-Lee-Trainingsanzug die Bande der „Crazy 88“ in einem Restaurant mit dem Samurai-Schwert zerhäckselt. Oder an die zunächst betont zivilisierte Konversation zwischen SS-Oberst Hans Landa und dem Bauern Perrier (Denis Ménochet) zu Beginn von „Inglourious Basterds“, die immer bedrohlicher wird und schließlich mit dem Mord an mehreren unter dem Dielenboden versteckten Juden endet.
Dass diese packenden Szenen im Gedächtnis bleiben, ist nicht allein das Verdienst eines großen Regisseurs, sondern ist auch einem außergewöhnlichen Kameramann zu verdanken. Im Fall von „Kill Bill Vol. 1“ wie auch „Inglourious Basterds“ ist Tarantinos Stamm-Kameramann Robert Richardson verantwortlich, der seit 2003 alle Werke des Regisseurs gefilmt hat (außer „Death Proof“). Seit dem 15. August 2019 kann man seine Kunst auch in „Once Upon A Time… In Hollywood“ bestaunen.
Jetzt wurde verkündet, dass Richardson auch die Bildgestaltung beim Sci-Fi-Supermonster-Film „Venom 2“ übernehmen wird. Das lässt auf ein grandios gefilmtes Werk hoffen – denn Richardson hat sich bisher nicht nur als Lieblingskameramann Tarantinos hervorgetan, sondern wurde für seine Arbeit bereits mit drei Oscars ausgezeichnet: für „JFK - Tatort Dallas“ von Oliver Stone sowie für „Aviator“ und „Hugo Cabret“, beide von Star-Regisseur Martin Scorsese.
Das ist über "Venom 2" bekannt
Der erste „Venom“ war unserer Meinung nach nicht gerade ein grandioser Film, wurde aber an den Kinokassen zum großen Erfolg. Beim Nachfolger „Venom 2“ wird Andy Serkis die Regie übernehmen. Zwischen ihm und Richardson scheint die Chemie zu stimmen, schließlich stand dieser bereits bei Serkis‘ Debüt „Solange ich atme“ hinter der Kamera.
VenomÜber „Venom 2“ ist ansonsten bisher recht wenig bekannt – etwa soll Tom Hardy nun sehr viel stärker in den kreativen Prozess involviert sein und das Drehbuch mitschreiben. Auch das könnte toll werden, denn Hardy zeigte bereits bei der Historien-Thriller-Serie „Taboo“, was er in dieser Hinsicht auf dem Kasten hat.
Wie nehmen an, dass „Venom 2“ im Oktober 2020 in die Kinos kommen wird – denn diesen Zeitpunkt hat Sony für ein bisher nicht näher benanntes Marvel-Sequel reserviert. Wer Robert Richardsons Arbeit jetzt im Kino bestaunen möchte, sollte sich „Once Upon A Time… In Hollywood“ ansehen.
Macht Hoffnung auf einen besseren Film: Tom Hardy ist treibende Kraft hinter "Venom 2"