Dank dem Erfolg der Filmreihen „Twilight“ (fünf Teile ab 2008) und „Die Tribute von Panem“ (vier Teile ab 2012) ist das mittelgroße Filmstudio Lionsgate zwischenzeitig in die A-Liga Hollywoods vorgestoßen. Aber wenn man erst einmal dort oben ist, dann verlangen plötzlich alle (vor allem die Aktionäre), dass man auch dort oben bleibt. Doch das ist einfacher gesagt als getan – und ist ein bisschen so, als würde man einem zweifachen Lottogewinner sagen, er möge doch bitte bei der kommenden Ziehung direkt noch mal den Jackpot knacken. Und tatsächlich: Im dritten Young-Adult-Anlauf mit „Die Bestimmung“ hat es dann schon nicht mehr so recht gefunkt, nach zu Beginn ordentlichen Ergebnissen wurde die Reihe schließlich sogar mittendrin abgebrochen.
Und so ist es inzwischen auch nicht länger die oberste Priorität von Lionsgate, das nächste Young-Adult-Wunder zu entdecken – sondern aus den bereits erprobten Marken möglichst noch mehr herauszuholen (oder etwas zynischer: herauszupressen). Aber nachdem bereits 2017 gegenüber den Geldgebern angekündigt wurde, dass man auf jeden Fall noch weitere „Twilight“- und „Panem“-Filme machen wolle, kam anschließend erst einmal zwei Jahre lang gar nichts. Zumindest bis die Bestsellerautorin Suzanne Collins vor exakt zwei Monaten ankündigte, dass am 19. Mai 2020 ein weiterer, bisher noch unbetitelter „Die Tribute von Panem“-Roman in den Buchhandel kommen soll.
Prequel statt Sequel
Die neue „Hunger Games“-Geschichte spielt allerdings 64 Jahre vor den Ereignissen der bisherigen Handlung, nämlich direkt nach den „Dunklen Tagen“. So wird die Rebellion der 13 Distrikte von Panem gegen das Kapitol bezeichnet, bei der Distrikt 13 nahezu vollständig vernichtet und in deren Anschluss als direkte Reaktion die Hungerspiele überhaupt erst eingeführt wurden. Man darf also davon ausgehen, dass der neue Roman sich auch um die allererste Ausgabe der „Hunger Games“ drehen wird. Mit der Ankündigung der neuen (Vor-)Geschichte sind natürlich zugleich auch die Chancen auf einen weiteren Kinofilm wieder stark gestiegen.
Lionsgate-Boss Joe Drake hat jedenfalls sofort angekündigt, dass man es gar nicht mehr abwarten könne und man auch schon während des Schreibprozesses im regen Austausch mit Suzanne Collins gestanden habe. Die Verträge für eine Verfilmung sind zwar offenbar noch nicht geschlossen, zumindest wollte Joe Drake das auch auf Nachfrage nicht bestätigen. Aber es ist dennoch fest davon auszugehen, dass auf jeden Fall ein „Die Tribute von Panem 5“ kommt – und wahrscheinlich auch wieder von Lionsgate.
Ohne Jennifer Lawrence & Josh Hutcherson
Da die neue Geschichte wie gesagt 64 Jahre vor den bisherigen vier Teilen spielen würde, werden die bisher etablierten Figuren in dem neuen Film logischerweise keine Rolle spielen. Lediglich Coriolanus Snow (Donald Sutherland) und Mags Flanagan (Lynn Cohen) haben damals schon gelebt, waren zu der Zeit aber selbst erst kleine Kinder. Die bisherigen Protagonisten Katniss Everdeeen (Jennifer Lawrence), Peeta Mellark (Josh Hutcherson) und Gale Hawthorne (Liam Hemsworth) waren sogar noch lange nicht geboren. Es wird also ein komplett neues Figurenarsenal und damit auch eine komplett neue Besetzung geben (müssen). Weitere Details dazu sind bisher allerdings noch nicht bekannt – und es kann auch gut sein, dass die Produktion überhaupt erst nach der Veröffentlichung des Buches im nächsten Jahr in die heiße Phase übergeht.
Die Tribute von Panem 3 - Mockingjay Teil 1 Die Tribute von Panem 4 - Mockingjay Teil 2