Aktuell läuft das Elton-John-Biopic „Rocketman“ in den deutschen Kinos. Produziert wird es von Matthew Vaughn, der mit „X-Men: Erste Entscheidung“ einst die aktuelle Ära der Mutanten einläutete, dann aber seine Ideen nicht mehr umsetzen durfte, sondern für seinen vorherigen Drehbuchautor Simon Kinberg Platz machen musste, der als Produzent, Drehbuchautor und beim kommenden „X-Men: Dark Phoenix“ (ab 6. Juni im Kino) sogar Regisseur jahrelang das Mastermind der Reihe war. Doch nachdem Disney Fox gekauft hat, braucht es Kinberg nicht mehr.
Die Mutanten der X-Men wie Wolverine, Magneto und Co. gehören nun genauso wie die Fantastic Four zu Disney. Kevin Feige darf sich nun Gedanken machen, wie er sie in sein nach „Avengers: Endgame“ verändertes MCU einbaut. Und das scheint Matthew Vaughn zu freuen, der sich ganz eigene Gedanken über die Zukunft der Mutanten und auch der Fantastic Four gemacht hat.
Fantastic Four als Mega-Hit
Im Podcast der Kollegen von Cinemablend verrät Vaughn, dass er Feige vor allem zutraut, den Fantastic Four endlich die richtige Kinoadaption zu bescheren: „Als der Mann, der den schrecklichen letzten 'Fantastic Four' produziert hat“, bezeichnet er sich selbst und damit perfekt geeignet, um eine Vorhersage zu treffen: Die Fantastic Four seien die Live-Action-Version von Pixars „Die Unglaublichen“ und der „kommerziell rentabelste Marvel-Comic“. Das dürfte sich Marvel nicht entgehen lassen...
Er hoffe daher, dass „Fantastic Four“ die Sache wird, die Marvel und Feige als nächstes in Angriff nehmen: „Disney und Fantastic Four und Marvel ist eine wirklich mächtige Kombination“, so Vaughn, der überzeugt ist: „Kevin Feige wird seine Finger daran bekommen und wahrscheinlich ein Meisterwerk machen.“ Das dürfte ihn freuen, da er damals der Truppe um Reed Richards schon viel zutraute, das aber nie umsetzen konnte. Für Josh Tranks „Fantastic Four“ bekam er zwar ein Produzentencredit, hatte aber keinen Einfluss mehr und sah nach eigener Aussage das Fiasko kommen: So merkt er an, dass er „vom ersten Tag an“ gesagt habe, wie schrecklich der Film wird, aber „niemand wollte auf mich hören“.
X-Men im Überfluss
Hinsichtlich der Mutanten aus dem X-Men-Universum hat Vaughn dagegen einen anderen Rat an Feige: „Ich glaube, das wird eine Zeit auf Eis gelegt.“ Es seien seit „X-Men: Erste Entscheidung“ ziemlich viele Filme gemacht worden, das Franchise brauche daher „etwas Raum zum Atmen“.
Diese Aussage darf man wohl als weiteren Seitenhieb gegen Fox und seinen Nachfolger Simon Kinberg sehen. So sagt er, dass „sie“ („they“) sehr viele („a hell of a lot“) „X-Men“-Filme gemacht haben, womit er sich auch distanziert. Schließlich wollte Kinberg eigentlich nur eine abgeschlossene Trilogie machen, wobei seine Idee von „Zukunft ist Vergangenheit“ das große Finale geworden wäre. Stattdessen wurde „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ unter der Ägide von Kinberg und inszeniert von Bryan Singer das Sequel zu „Erste Entscheidung“, Vaughn bekam noch einen Credit für die Story, da einige seiner Ideen übernommen wurden, hat aber sonst seitdem nichts mehr mit dem Franchise zu tun.
Wie sich sein Nachfolger Simon Kinberg als Regisseur von „X-Men: Dark Phoenix“ gemacht hat, sehen wir dann ab dem 6. Juni 2019 im Kino. Unsere Kritik erscheint am Vorabend des Kinostarts. „Rocketman“ läuft derweil bereits in den Lichtspielhäusern und als Regisseur arbeitet Vaughn gerade am „Kingsman“-Prequel „The Great Game“.
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