Achtung, Spoiler zu „Avengers 4: Endgame“
In einer lustigen Szene aus Rian Johnsons Zeitreise-Thriller „Looper“ sitzen Joe (Joseph Gordon-Levitt) und sein älteres Ich (Bruce Willis) im Diner. Der Alte sagt dem Jungen sinngemäß: Lass‘ uns jetzt bloß nicht zu lange über Zeitreisen nachdenken, sonst explodiert uns der Kopf. Aber genau das tun die Zuschauer und Fans von „Avengers 4: Endgame“ seit Wochen im Internet – und die Verwirrung ist groß, ganz wie Joe es in „Looper“ gesagt hat.
Wir haben das Zeitreise-Konzept des mittlerweile zweiterfolgreichsten Films aller Zeiten bereits ausführlich erklärt, auch weil uns Fragen dazu erreichten. Das Wichtigste: Die Zeitreise, auf der die Helden die Infinity-Steine einsammeln, um die Weggeschnipsten zurückzuholen, funktioniert nicht wie im heute vielleicht berühmtesten Zeitreise-Film „Zurück in die Zukunft“. Dort gibt es nämlich nur eine Zeitlinie. Wenn Marty McFly etwas in der Vergangenheit ändert, hat das direkt eine Auswirkung auf die Zukunft.
Bei „Endgame“ dagegen können sich durch den Sprung in die Vergangenheit alternative Zeitlinien öffnen und die Hauptlinie wird dadurch niemals verändert. Wie die Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely gegenüber den Kollegen von Yahoo! verrieten, wurde das von vielen Test-Zuschauern, die eine frühe „Avengers 4“-Fassung zu sehen bekamen, aber nicht verstanden.
Deutlich wurde das in der Szene, in der Nebula (Karen Gillan) die aus der Vergangenheit angereiste Nebula erschießt. McFeely: „Viele im Publikum erwarteten, dass Nebula nun verschwindet. Und wir so: ‚Nein, wir haben euch doch gesagt, dass das so nicht läuft!‘ Also mussten wir unser Zeitreise-Konzept noch mal besser erklären.“
Professor Hulk erklärt Zeitreisen
„Es spricht für ‚Zurück in die Zukunft‘, dass jeder, der einen Zeitreise-Film guckt, denkt: ‚Nun, ich weiß, wie das funktioniert.‘“ Aber weil die Zeitreise in „Avengers 4: Endgame“ ja genau nicht wie in „Zurück in die Zukunft“ abläuft, wurde nach den Testvorführung entschieden, eine Szene einzubauen, in der sich explizit vom Sci-Fi-Klassiker abgegrenzt wird.
Besagte Szene ist die, in der Professor Hulk (Mark Ruffalo) erklärt, dass die Zukunft nicht durch Zeitreisen verändert wird. Wenn man in die Vergangenheit reist, wird diese Vergangenheit zur Zukunft. Und das, was vorher die Gegenwart war, ist nun Vergangenheit – und kann nicht mehr verändert werden durch das, was du jetzt tust.
„Avengers 4: Endgame“ läuft seit dem 24. April 2019 in den deutschen Kinos. Wenn ihr in die Vergangenheit springt und dort sämtliche Kopien des Films vernichtet, wird das immer noch so sein.