„Avengers: Endgame“ wird auch so gefeiert, weil die Regisseure Joe und Anthony Russo es so gut verstanden haben, zehn Jahre MCU in einem Film zu verbinden – und zwar nicht nur zum Beispiel in einer frühen Szene mit Iron Man (Robert Downey Jr.) und Nebula (Karen Gillan), die quasi noch einmal zehn Jahre Figurenentwicklung in wenigen Minuten zusammenfasst, sondern vor allem auch in der Beziehung von Hawkeye (Jeremy Renner) und Black Widow (Scarlett Johansson), zu der wir aus Spoiler-Gründen nicht viel mehr verraten wollen (es soll noch Leute geben, die „Avengers: Endgame“ noch nicht gesehen haben), als dass es eine Spiegelschilderung der bisherigen Geschichte dieses Duos ist. Und in diesem Zusammenhang wird auch in „Avengers: Endgame“ mal wieder eine Mission in Budapest erwähnt, die eine sehr lange Vorgeschichte hat.
Doch was ist in Budapest eigentlich passiert? Das wollte Kollege Brandon Davis im Rahmen eines Events seiner Website Comicbook.com von Regisseur Joe Russo wissen. Der antworte zwar ausweichend, doch mit einem deutlichen Teaser: „Es sieht so aus, als wäre das eine Story für eine andere Zeit.“ Also für einen anderen Film? Womöglich für den aktuell in Vorbereitung befindlichen „Black Widow“-Film von Regisseurin Cate Shortland („Berlin Syndrome“)? Dass dieser sich mit einem solchen Ereignis in der Vergangenheit beschäftigt, machte Russo zumindest auch deutlich: „Scarlet hat einen Film, aber er ist nicht... Wir erzählen keine linearen Storys mehr“, ließ sich der Regisseur, sichtlich um die richtigen Worten bemüht, noch entlocken. Zudem bestätigte er, dass man in „Avengers 4“ natürlich bewusst ein paar „Samen“ für andere Storys gestreut habe. Ob diese sich aber wirklich alle erfüllen, sei die Aufgabe anderer Leute, die diese vielleicht aufnehmen.
Das wissen wir bereits über Budapest
Da schon lange vermutet wird, dass der „Black Widow“-Film in der Vergangenheit spielt, liegt der Schluss nahe, dass er endlich das große Geheimnis um Budapest lüften wird und damit Spekulationen unter Marvel-Fans beenden könnte, die es seit „The Avengers“ von Joss Whedon im Jahr 2012 gibt. Dort erinnert sich „Black Widow“ Natasha Romanoff beim Kampf gegen die Chitauri an die Mission in Budapest, doch ihr Kollege Hawkeye weist sie darauf hin, dass sie sich da ganz schön unterschiedlich an Budapest erinnern. Daher wissen wir, dass Bogenschütze Clint Barton damals auch dabei war.
Daneben erfahren wir in „Captain America 2: The Return Of The First Avenger“ noch, dass die Geschehnisse in Budapest unsere Meinung über Black Widow sehr verändern könnten. Dort droht Alexander Pierce (Robert Redford) der Bad-Ass-Kämpferin damit, die Ereignisse in Budapest öffentlich zu machen und so der Welt zu zeigen, wie sie wirklich ist. Was sich in Ungarn abgespielt hat, dürfte also nicht unbedingt ein Glanzlicht in Black Widows Vita sein, worauf auch die aktuellen Andeutungen in „Avengers: Endgame“ hindeuten. spoiler: Hawkeye war damals wohl verantwortlich, Black Widow aus einem seelischen Loch zu holen und ihr neue Hoffnung, einen optimistischeren Ausblick aufs Leben zu geben und ihre düstere Seite zu überwinden.
Aktuell läuft das Casting für den „Black Widow“-Film und es ist noch nicht durchgesickert, dass Jeremy Renner mitmischt, was für eine Geschichte rund um die Ereignisse in Budapest aber wichtig wäre. Bekannt ist derweil aber bereits, dass Florence Pugh (aktuell im Kino in „Fighting With My Family“) und „Stranger Things“-Star David Harbour mit an Bord sind. Auch Oscarpreisträgerin Rachel Weisz („The Favourite“, „Der ewige Gärtner“) wird für eine Rolle gehandelt. Ein Kinostart erfolgt wohl 2020.