Christopher Markus und Stephen McFeely sind die unbesungenen Helden hinter „Avengers 3: Infinity War“ und „Avengers 4: Endgame“. Falls ihr die Namen der beiden noch nie gehört habt, hat das einen einfachen Grund: Sie sind Drehbuchautoren und als solche eher selten im Scheinwerferlicht, ganz im Unterschied zu den Regisseuren Anthony und Joe Russo sowie den Schauspielern. Markus und McFeely arbeiten seit „Captain America: The First Avenger” an der Reihe und haben mit dem jüngsten „Avengers“-Doppel ihr Meisterstück vollbracht: Sie haben alle Helden des riesigen Ensembles in eine große, apokalyptische Gesamthandlung integriert und dabei alle weiterentwickelt.
Achtung, Spoiler zu Thor in "Avengers 4: Endgame"
Für Thor (Chris Hemsworth) bedeutet das: Der Donnergott, den wir im ersten Film als egoistischen Thronanwärter kennengelernt haben und der im weiteren Verlauf der Filme wirklich alles verloren hat, was ihm lieb war (darunter beide Eltern, sein Volk und seinen Hammer), ist am Tiefpunkt angekommen. Als wir ihn in „Avengers 4: Endgame“ zum ersten Mal sehen, haust er in einer heruntergekommenen Bude, hat eine ordentliche Wampe und säuft.
Das ist ein drastischer Gegenentwurf zum sexy Sunnyboy, als den wir Thor kennen – und deswegen so lustig. Wir, die wir im Vorfeld massig Theorien und Gerüchte zum Film gelesen hatten, haben nicht damit gerechnet – und zu unserem Lachen und unserer Überraschung kam die Erkenntnis, dass Hemsworth trotz aller Komik auch die tragische Seite seiner Figur ausleuchtet. Das ist großartig – wäre aber fast nicht passiert.
Denn wie die Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely im Interview mit der New York Times verrieten, hatten sie in der frühen Planungsphase eine viel langweiligere Idee für Thor in „Endgame“:
Christopher Markus: „Als wir mit Ideen spielten, fingen wir damit an, dass Thor auf einer Rachemission ist. Und dann fiel uns auf: Er war im letzten Film schon auf einer Rachemission. Das ist alles, was dieser Typ jemals macht! Und er versagt jedes Mal. Lass‘ uns die Figur gegen eine Wand fahren und schauen, was passiert.“ Stephen McFeely: „Er wurde besoffen und fett.“
In unserer Redaktion kam der „Endgame“-Thor übrigens nicht bei allen gut an…
"Avengers 4: Endgame": Darum ist Thor absolut (un)lustig