Nicht nur mit der aktuellen Remake-Strategie an sich, sondern auch mit der zugehörigen Werbekampagne setzt Disney voll auf Nostalgie. Gerade im Fall von „Der König der Löwen“ waren die Trailer eine einzige Aneinanderreihung bekannter Momente aus dem oscarprämierten Original von 1994 – nur mit computeranimierten statt gezeichneten Tieren.
Viele Fans der Vorlage waren begeistert vom modernen Neuanstrich des beliebten Trickfilm-Hits, einige andere sahen darin aber lediglich einen unoriginellen Aufguss, erweckten die Vorschauen doch in der Tat den Eindruck, als hätte man sich das Original vorgenommen, einfach alles nochmal nachgestellt und höchstens kleine Details angepasst. Für letztere hatte Regisseur Jon Favreau („The Jungle Book“, „Iron Man“) nun aber beruhigende Worte.
Überraschungen in petto
Gegenüber USA Today versprach Favreau, dass „Der König der Löwen“ kein Eins-zu-eins-Remake wird: „Das Original funktioniert immer noch sehr gut, daher war hier nun die Herausforderung, die Geschichte auf eine andere Weise zu erzählen, während man die Erwartungen der Zuschauer erfüllt und sie gleichzeitig auch irgendwie überrascht.“
Die ikonischen Momente werden wohl in sehr ähnlicher Weise auch in der Neuauflage enthalten sein, aber allein schon um den Film länger zu machen, dürfte man sich nicht darauf ausruhen, schließlich ist wie bei den bisherigen Disney-Remakes davon auszugehen, dass man die Laufzeit der Vorlage (in diesem Fall knapp unter 90 Minuten) um einiges übertrifft.
Wie "Die Schöne und das Biest"?
Bei den Neuauflagen der hauseigenen Klassiker verfolgt Disney bislang leicht unterschiedliche Ansätze. Während der kürzlich gestartete (und hinter den finanziellen Erwartungen zurückgebliebene) „Dumbo“ eher eine freie Adaption des Originals war und Favreau selbst bei „The Jungle Book“ der Geschichte viel Neues hinzufügte und sie auch tonal etwas anders anlegte, orientierte man sich bei „Die Schöne und das Biest“ sehr eng (in vielen Szenen Einstellung-für-Einstellung) am gleichnamigen Trickfilm, während man an eher losgelösten Stellen zwischendrin komplett neue Szenen und auch Songs einfügte.
Eine ähnliche Herangehensweise wie bei letzterem könnte uns – den Trailern und Favreaus Aussagen nach zu urteilen – nun auch bei „Der König der Löwen“ erwarten. Ob die Gratwanderung zwischen Bekanntem und Neuem am Ende aufgeht und auch die letzten Zweifler überzeugen kann, erfahren wir spätestens am 18. Juli 2019 in den Kinos.