2012 verkaufte George Lucas seine Firma Lucasfilm inklusive „Star Wars“ an Disney. Als der Deal bekannt wurde, hieß es, dass der Regisseur in beratender Funktion wichtig bleibe – eine in Statements gerne verwendete Formulierung, die übersetzt häufig schlicht bedeutet, dass der ehemalige Chef nichts mehr zu melden hat.
Lucas selbst gab später zu Protokoll, dass seine Ideen für die Disney-Fortsetzungen keine Verwendung gefunden hätten (wie er an anderer Stelle sagte, wäre sein Plan übrigens ziemlich abgefahren gewesen). Für „Star Wars 9: The Rise Of Skywalker“ allerdings traf sich Lucas mit J.J. Abrams und dessen Co-Autor Chris Terrio, bevor die das Skript schrieben. So sagte es Abrams im IGN-Interview, das anlässlich des Trailers geführt wurde:
Ursprünglich sollte „Jurassic World“-Regisseur Colin Trevorrow „Star Wars 9“ inszenieren und schreiben. Seine Idee allerdings wanderte in den großen Lucasfilm-Müllschacht. Auftritt Abrams und Terrio: Die beiden entwickelten eine komplett neue Geschichte für „The Rise Of Skywalker“, mit der die Story der Familie von Anakin und Luke abgeschlossen werden soll. Abrams betont das im Interview: Es geht um das Ende von insgesamt neun Filmen – und sechs davon entspringen nun mal zu einem großen Teil dem inzwischen ehrenhaft ergrauten Kopf von George Lucas.
Hat Lucas den Palpatine zurückgebracht?
Es hat also Sinn, sich für das Ende einer solchen Geschichte mit dem Mann auszutauschen, der sie begann. Was aber wurde auf diesem Treffen besprochen? Wir wissen es nicht, so wie wir das von den wenigsten Meetings im Filmbusiness wissen. Vielleicht hatte Lucas, bekannt für seinen starken Willen, die alten, abgelehnten Pläne erneut in der Mappe und holte sich ein erneutes Nein. Andererseits lässt sich die Aussage von J.J. Abrams so deuten, dass Lucas Einfluss auf „Star Wars 9“ genommen hat (warum hätte er sonst von dem Treffen erzählen sollen?).
Und Lucas musste klargewesen sein, dass die Richtung von „Star Wars 9“ durch die beiden Vorgänger zumindest im Groben feststeht und nun nicht ein völlig anderes Konzept umgesetzt werden kann.
Imperator Palpatine, dessen grauenhafte, charakteristische Lache wir am Ende des „Star Wars 9“-Trailers hören und dessen Rückkehr durch Schauspieler Ian McDiarmid persönlich bestätigt wurde, kehrt in „The Rise Of Skywalker“ zurück – das war der überraschendste Moment der Vorschau (so könnte Palpatines Rückkehr vonstattengehen). Der Strippenzieher und Sith-Lord, der die Republik zum Imperium machte und Anakin Skywalker zu Darth Vader, spielt vor allem in den Prequels eine wichtige Rolle – und ist eine Schöpfung von George Lucas.
Es ist also durchaus möglich, dass Lucas es war, der Palpatine zurückbrachte und auf diese Weise eine besondere Verbindung zwischen der Sequel- und der Prequel-Trilogie herstellte (in den Episoden 4-6 war Palpatine ja deutlich weniger oft zu sehen und hinterließ vor allem im Finale von „Star Wars 6: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ Eindruck, bevor er in den Abgrund geschmissen wurde). Aber egal, wessen Idee das nun war: Dass der berühmte Kuttenmann Teil von „Star Wars 9“ ist, passt zum Anspruch, ein großes, mit allen anderen Filmen verbundenes Finale zu inszenieren – und gibt uns Fans noch monatelang Stoff zum Spekulieren…
„Star Wars 9: The Rise Of Skywalker” startet am 19. Dezember 2019 in den Kinos.