Mit „Alita: Battle Angel“ tritt „Sin City“-Macher Robert Rodriguez in die Fußstapfen des legendären James Cameron („Terminator“, „Avatar“), der die Geschichte des Cyborg-Mädchens ursprünglich selbst auf die Leinwand bringen wollte. Letztlich war es aber der für seine blutrünstigen Genrefilme wie „From Dusk Till Dawn“ und „Planet Terror“ bekannte Rodriguez, der mit der Manga-Verfilmung zur Abwechslung mal einen Blockbuster inszenierte, der sich auch an jüngere Zuschauer richtet. Wir haben den Selfmade-Filmemacher zum Interview getroffen und dabei nicht nur über das bislang größte Projekt seiner Karriere gesprochen, sondern auch die Gelegenheit genutzt, um ihn mit der Frage zu konfrontieren: Wie steht es eigentlich um „Machete Kills Again… In Space“?
"Machete 3" ist noch nicht vom Tisch
Während „Machete“ 2010 mit weltweiten Einnahmen von knapp 44 Millionen Dollar immerhin erfolgreich genug war, um mit „Machete Kills“ drei Jahre später eine Fortsetzung nach sich zu ziehen, kam der zweite Teil bloß noch auf magere 15 Millionen Dollar. Dass bislang keine Trilogie daraus wurde, liegt also wohl nicht zuletzt auch an den schwindenden Zuschauerzahlen, die Rodriguez nach wie vor daran zweifeln lassen, ob er den mittlerweile 74-jährigen Danny Trejo tatsächlich noch einmal das Buschmesser schwingen lassen soll. Dabei bekamen wir am Ende von „Machete 2“ doch schon diesen mega-abgefahrenen Trailer von Teil 3 zu sehen – inklusive Laser-Machete, jeder Menge Explosionen und Lady Gaga. Und da schließlich auch schon der erste „Machete“-Film aus einem ähnlich gestrickten Fake-Trailer resultierte, der im Zuge von Quentin Tarantinos und Robert Rodriguez' Grindhouse-Double-Feature „Death Proof“ und „Planet Terror“ veröffentlicht wurde, schien es durchaus denkbar, dass sich dies mit dem dritten Film wiederholen könnte.
„Ich weiß nicht, ob die Leute den Film auch wirklich sehen wollen“, schätzte Rodriguez die Situation im Gespräch mit uns realistisch ein. Trejo lässt allerdings nach wie vor nicht locker und erkundigt sich immer wieder aufs Neue bei ihm: „Wann machen wir denn endlich 'Machete 3'?“, zitierte Rodriguez seinen Hauptdarsteller in dessen unverkennbarer Stimmlage. Trotz vorsichtiger Zurückhaltung hinsichtlich eines weiteren „Machete“-Abenteuers war der Filmemacher aber dennoch zum Spaßen aufgelegt. „Der Film wäre auf jeden Fall schnell realisierbar, wir haben auch noch jede Menge Set-Überbleibsel von 'Alita', die ich nutzen könnte“, scherzte der Regisseur, in dessen Kommentar gleichzeitig aber wohl auch ein Funken aufrichtige Hoffnung mitschwang. Bevor die aufwändigen Sets des Science-Fiction-Actionkrachers vor sich hin stauben, könnten man sie doch genauso gut für „Machete 3“ zur Verfügung stellen. Das würde die Produktionskosten zweifellos senken und gleichzeitig wohl die Chancen massiv erhöhen, dass wir Danny Trejo doch noch einmal als ehemaligen mexikanischen Bundesganeten zu sehen kriegen.
"Red 11": Der nächste Film von Robert Rodriguez
Mit „Alita: Battle Angel“ liefert Robert Rodriguez bildgewaltiges Popcorn-Kino mit einer Menge Herz – und hat damit seine Feuertaufe als James Camerons Lehrling bestanden. Bevor er aber mit der Arbeit an einem etwaigen „Alita 2“ beginnt, geht es für den Texaner mit „Red 11“ zurück zu seinen Wurzeln. Denn es ist gewissermaßen die Verfilmung seines Buches „Rebel Without A Crew“, in dem er von der Entstehungsgeschichte seines ersten Spielfilms „El Mariachi“ erzählt. Um seinen Traum, ein Filmemacher zu werden, zu verwirklichen, ließ er Anfang der 90er Jahre immer wieder neue Medikamente an sich testen, um die Produktionskosten des Films von 7.000 Dollar zu decken. Red 11 war dabei die Kennzeichnung, die ihm damals als Testobjekt zugeteilt wurde.
„Red 11“ soll in den USA im März 2019 – also nur einen Monat nach dem weltweiten Kinostart von „Alita: Battle Angel“ – Premiere feiern und anschließend auch weltweit vertrieben werden, das verriet uns Rodriguez jedenfalls noch nach dem Interview.
Der Film, den ihr niemals sehen werdet
Einen anderen Film, den er kurz zuvor abgedreht hat, werden wir aber wohl gar nie zu Gesicht bekommen. Der als „The Movie You Will Never See“ (übersetzt: „Der Film, den du niemals sehen wirst“) beworbene und in Kooperation mit Rémy Martins Cognac-Marke Louis XIII produzierte „100 Years“ soll nämlich genau 100 Jahre nach seiner Entstehung, am 18. November 2115, veröffentlicht werden. Bekannt ist lediglich, dass Hauptdarsteller John Malkovich („Deepwater Horizon“) für das Drehbuch verantwortlich zeichnete und vor der Kamera von Shuya Chang („Crouching Tiger, Hidden Dragon: Sword Of Destiny“) und Marko Zaror („Alita: Battle Angel“) Gesellschaft bekommt. Der bereits fertiggestellte Film befindet sich mittlerweile in einem Safe, der 2016 bei den Filmfestspielen von Cannes ausgestellt wurde und die nächsten 96 Jahren also verschlossen bleiben soll. Der Soundtrack zu „100 Years“ stammt übrigens von Pharrell Williams und wird im November 2117 erscheinen.
Unser Interview mit Robert Rodriguez über seinen neuen Film „Alita: Battle Angel“ findet ihr in den kommenden Tagen auf unserer Homepage. „Alita“ startet am 14. Februar 2019 in den deutschen Kinos. Und der Kinobesuch lohnt sich, wie ihr in unserer 3,5-Sterne-Kritik nachlesen könnt:
Alita: Battle Angel