„Aquaman“ hat sich für Warner und DC zu einem gigantischen Hit gemausert. Aktuell steht das Solo-Abenteuer des von Jason Momoa verkörperten Titelhelden bei einem weltweiten Einspiel von knapp über 1,1 Milliarden Dollar – was ihn zur erfolgreichsten DC-Comicverfilmung noch vor „The Dark Knight Rises“ macht. Das macht den Ausbau der vielseitigen Unterwasserwelt auf der großen Leinwand natürlich unvermeidlich, doch geht man hier offenbar auch ungewöhnliche Wege. Wie The Hollywood Reporter erfahren hat, entwickelt man bei Warner nun ein Spin-off über die aus dem Blockbuster bekannten Trench, das in eine Horror-Richtung gehen soll.
Wer sind die Trench?
Die Trench sind die tödlichen amphibischen Monster, die Arthur (Momoa) und Mera (Amber Heard) auf deren Suche nach dem Dreizack von Atlan angreifen und denen sie nur um Haaresbreite entfliehen können. Bei ihnen handelt es sich um frühere Bewohner von Atlantis, die beim Untergang des Königreichs von den anderen Überlebenden abgeschnitten wurden und sich in den Tiefen des Meeres zu monströsen Kreaturen entwickelt haben. Ihr Name geht auf ihren Lebensraum, den Mariannengraben (englisch: Mariana Trench), den tiefsten Punkt der Erde, zurück.
Das Newcomer-Autorenduo Noah Gardner und Aidan Fitzgerald, das von Warner für das „The Trench“-Spin-off angeheuert wurde, dürfte bei der Entwicklung eines Drehbuchs noch recht viele Freiheiten genießen, schließlich haben die Trench noch keine allzu lange Comic-Geschichte. Erst 2011 wurden sie als neue Antagonisten in die Welt von „Aquaman“ eingeführt.
Was ist mit "Aquaman 2"?
Während nun offenbar tatsächlich aktiv am besagten „Aquaman“-Spin-off gearbeitet wird, wurde „Aquaman 2“ noch immer nicht offiziell angekündigt. Eine direkte Fortsetzung ist beim enormen Erfolg des Erstlings wohl nur eine Frage der Zeit, der aktuellen Informationslage zufolge gibt man nun aber womöglich tatsächlich erst einmal einem kleineren „The Trench“-Film den Vorzug. Der soll mit einem wesentlich geringeren Budget auskommen als „Aquaman“ und wäre daher wahrscheinlich auch schneller gedreht.
Es könnte also sein, dass wir uns bis zur Rückkehr von Aquaman selbst noch etwas länger gedulden müssen, die Hauptdarsteller des Solo-Abenteuers um Jason Momoa und Amber Heard sollen beim Ableger nämlich nicht mit von der Partie sein. So bliebe zudem auch mehr Zeit für die Arbeit an einem Sequel, was durchaus zur aktuellen Linie von Warner und DC passt, die mit eigenständigeren Filmen mehr Ordnung und Sorgfalt in ihr Comic-Universum bringen wollen (auch wenn ein zwischengeschobenes Spin-off das Ganze natürlich wieder etwas aufwirbelt).
Das sagt James Wan
Dass ausgerechnet ein Comic-Blockbuster wie „Aquaman“ nun ein Spin-off mit Horror-Einschlag bekommen soll, mag auf den ersten Blick verwundern, ist aber angesichts des Regisseurs James Wan gar nicht so weit hergeholt. Der Australier hat seine Wurzeln schließlich genau in dem Genre und etwa so erfolgreiche Schocker-Reihen wie „Saw“, „Insidious“ und „Conjuring“ begründet. Gerade letzteres Franchise wird mit Wans Oberaufsicht als Produzent mittels mehrerer Ableger (wie „Annabelle“ oder „The Nun“) immer weiter ausgebaut. Auch beim „Aquaman“-Ableger soll Wan nun als Produzent beteiligt sein. Wer auf dem Regiestuhl Platz nehmen soll, ist jedoch noch nicht bekannt.
Auf Twitter darauf angesprochen, dass Wan mit „Aquaman“ nun das Gleiche macht wie mit seinem „Conjuring“-Universum, indem er einfach irgendwelche Figuren nimmt und ihnen eigene Filme spendiert, hat sich der Filmemacher auch schon selbst zu dem nun kursierenden Projekt geäußert. Dabei erklärte er, dass er sich schon während der Vorproduktion zu „Aquaman“ in die Trench und ihr Design verliebt und gehofft hat, ihre Welt weiter zu erforschen. Obgleich Wan dabei betont, dass er damit das Vorhaben weder bestätigt noch dementiert, spricht der Kommentar gerade in Verbindung mit dem Zwinker-Smiley am Ende für uns definitiv dafür, dass an den Plänen etwas dran ist.
Ob diese Pläne am Ende auch wirklich in einen Film münden, hängt nun sicherlich davon ab, ob das Drehbuch die Studioverantwortlichen überzeugen kann. Noch ist über die mögliche Handlung des Grusel-Streifens aus der tiefsten Unterwasserwelt von „Aquaman“ absolut nichts bekannt.