Als Social Media Manager bin ich, wie man so schön sagt, always on. Twitter, Instagram, Facebook. Der Daumen ständig auf dem Display. Immer auf der Suche nach der nächsten viralen Story, einem neuen Meme und dem perfekten Wording. Der Kinosaal – dunkel, ablenkungsfrei, magisch – kommt da mittlerweile einem kleinen Kurzurlaub gleich.
Leider habe ich mir diesen Luxus 2018 nicht annähernd so oft gegönnt, wie ich es eigentlich wollte. Second Screen, Popkultur und Netflix statt Leinwand, Popcorn und Eintrittskarte war das dominierende Motto. Aber am Jahresende macht man sich ja bekanntlich gute Vorsätze. Und sehr gute Filme habe ich trotzdem sehen dürfen. Daumen hoch.
Platz 1: "Call Me By Your Name"
Die Luft flirrt vor Hitze. Die Sommer-Sonne kitzelt die italienische Landschaft. Sufjan Stevens singt mit zerbrechlicher Stimme „Oh, to see without my eyes, the first time that you kissed me“. Und ich bin verliebt. „Call Me By Your Name“ bannt eine genauso leichte wie fiebrige Liebesgeschichte auf die Leinwand – deren bittersüßer Nachgeschmack sich einfach so echt und rein anfühlt wie das echte Leben. Wunderschön und niederschmetternd zugleich. Timothée Chalamet und Armie Hammer sind für mich eines der schönsten Leinwandpaare aller Zeiten. Love is love!
Platz 2: "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Wie mächtig Worte sein können und wie eskalierend Gestik und Mimik in emotional aufgeladenen Situationen sind, wird in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ auf ebenso beeindruckende wie beängstigende Weise vorgeführt. Eine kräuselnde Augenbraue von Frances McDormand, ein Mundwickelzucken von Woody Harrelson und ein Stirnrunzler von Sam Rockwell bieten oft genauso viel Zündstoff wie ein Mittelfinger, ein Fuck oder ein Tritt zwischen die Beine. Und zwischen all der rohen Gewalt schlummern gleich mehrere zutiefst berührende Schicksale, die vor Menschlichkeit nur so strotzen.
Platz 3: "Mission: Impossible - Fallout"
Über Tom Cruises Privatleben darf jeder denken wie er mag, aber der Mann ist einfach einer der größten Action-Schauspieler aller Zeiten. Keine Diskussion. Auch nicht darüber, dass „Mission: Impossible - Fallout“ die Blaupause eines Actionfilms ist. Neben Halo-Jump, Club-Schlägerei, Helikopter-Finale und Henry Cavills hypnotisierendem Bizeps ein absolutes Highlight rauszupicken ist nahezu unmöglich, für mich sticht aber trotzdem die Verfolgungsjagd-Sequenz in Paris ganz besonders hervor. Kamera, Schauspieler und Sound-Design vermischen sich zu einem virtuosen Action-Ballett und ich vergrabe meine Fingernägel vor Spannung in den Armlehnen des Kinositzes.
Die weiteren Platzierungen:
- Platz 4: „Aufbruch zum Mond“
- Platz 5: „Roma“
- Platz 6: „Spider-Man: A New Universe“
- Platz 7: „Avengers 3: Infinity War“
- Platz 8: „Lady Bird“
- Platz 9: „BlacKkKlansman“
- Platz 10: „Black Panther“