„Toy Story 4“ ist ein merkwürdiges Projekt. Obwohl Pixar der Geschichte um Spielzeugcowboy Woody, Spielzeugastronaut Buzz Lightyear und den anderen Figuren aus Andys Zimmer mit „Toy Story 3“ zu einem – gefeierten – Abschluss brachte und das Animationsstudio nicht dafür bekannt ist, seine Marken über Gebühr zu melken, wird an einem weiteren Sequel gearbeitet.
Dabei wechselte das Personal: Die ursprünglichen Drehbuchautoren Rashida Jones und Will McCormack stiegen aus, sie protestierten damit öffentlich gegen Pixars Mitarbeiterkultur – Firmenurgestein John Lasseter, der die ersten beiden „Toy Story“-Filme inszenierte, wurde sexuelle Belästigung vorgeworfen. Er wird das Unternehmen zum Jahresende 2018 verlassen.
Nach dem Abgang von Rashida Jones und Will McCormack kam Stephany Folsom als neue „Toy Story 4“-Drehbuchautorin an Bord. Das alte Drehbuch wurde angeblich zu 75 Prozent verworfen. Worum es in der Fortsetzung genau geht, wissen wir nach wie vor nicht – angeblich sollen die Helden nach Woodys geliebtem, verschwundenen Porzellinchen suchen. In jedem Fall aber solltet ihr euch Taschentücher mit ins Kino nehmen.
Emotionales Finale
In der BBC-Radiosendung The Chris Evans Breakfast Show sprach Woodys Originalstimme Tom Hanks über das Ende des Films, dessen Aufnahme an Hanks‘ letztem Arbeitstag gemacht wurde: „Bei den ‚Toy Story‘-Aufnahmen bist du mit dem Team in einem Raum, das den Film geschaffen hat. Als ich für meinen letzten Tag ins Studio ging, wollte ich mit dem Rücken zum Team arbeiten. Normalerweise siehst du sie direkt an. Aber ich wollte sie nicht sehen und ich wollte so tun, als könnten sie mich nicht sehen. Als ich nämlich realisiert habe, worum es in der Szene geht, wusste ich: Das ist ein Moment für die Geschichtsbücher.“
Anschließend betonte Hanks, dass die „Toy Story“-Geschichte von Film zu Film emotional tiefschürfender geworden sei. Auch daher können wir davon ausgehen: Hanks wurde von dem „Toy Story 4“-Ende nicht nur allein deswegen mitgenommen, weil es sein letzter Arbeitstag am Projekt war. Die Macher um Regisseur Josh Cooley, der für den „Alles steht Kopf“-Kurzfilm „Rileys erstes Date?“ verantwortlich ist und zum ersten Mal an einem Spielfilm arbeitet, werden den neuen „Toy Story“ offenbar mit einem Finale beenden, an das wir uns lange erinnern werden.