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    "Guardians Of The Galaxy Vol. 3"-Skript: Darum steckt Disney nach dem James-Gunn-Rauswurf in der Zwickmühle

    Disney will nicht mehr mit „Guardians“-Mastermind James Gunn arbeiten, nachdem alte, fragwürdige Tweets aufgetaucht waren. Gunn allerdings schrieb das erste Skript zu „Volume 3“ bereits fertig. Soll das Drehbuch nun in die Tonne wandern?

    Disney

    Disney wird James Gunn mit 99,9 prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht zurückholen, auch wenn eine entsprechende Petition bereits viele Unterstützer bekommen hat und täglich mehr gewinnt. Denn die Entscheidung des Mäusekonzerns, Gunn zu feuern, war so schnell wie eindeutig: Sehr kurz, nachdem die Aufregung um alte, geschmacklose Twitter-Witze um Sex mit Kindern und Vergewaltigung begonnen hatte, erklärte Disney-Filmchef Alan Horn, dass für jemanden wie Gunn im Konzern kein Platz mehr sei, da seine Äußerungen nicht mit den Werten des Studios vereinbar seien. Wer so schnell entscheidet und verkündet, muss sich sicher sein. Das Problem: James Gunn vollständig loszuwerden, ist für Disney gar nicht so einfach.

    Ohne James Gunn wäre „Guardians Of The Galaxy“ noch immer ein Nischen-Comic, den (fast) keine Sau kennen würde: Der Regisseur und Autor, dessen Wurzeln im Fach der Parodien und des Trash-Kinos liegen, lieferte 2014 mit dem ersten „Guardians“-Film einen frechen, spaßigen Überraschungshit, zu dem auch Zuschauer einen Zugang finden, die sich im sonstigen Marvel Cinematic Universe nicht so gut auskennen. Marvel vertraute Gunn und ließ ihn das Skript zur Fortsetzung „Guardians Of The Galaxy 2“ ohne größere Vorgaben schreiben, wie der Regisseur selbst mehrfach betonte – auch bei „Guardians 3“ hatte er freie Hand. Im Juni dann verkündete Gunn, dass die erste Fassung des Skripts fertig sei. Was macht Disney nun mit dem Drehbuch eines Mannes, mit dem man nichts mehr zu tun haben will, der sich aber wie kein zweiter in der Welt von Star-Lord (Chris Pratt), Drax (Dave Bautista), Groot (Vin Diesel) & Co. auskennt?

    Drehbuch in die Tonne...

    Klar: Falls James Gunn in seinem „Guardians Of The Galaxy 3“-Drehbuch wider Erwarten großen Mist geschrieben hat, wird der Mäusekonzern die Seiten sowieso in den großen Rundordner heften. Aber selbst wenn Gunns Drehbuch ein Meisterwerk ist, könnte entschieden werden, das Drehbuch nicht zu verwenden. Andernfalls nämlich würde die Trennung von Gunn halbherzig wirken – den Film inszenieren darf er nicht mehr, aber sein Drehbuch wird noch genommen? Dabei würde es übrigens nicht reichen, das Skript nur von anderen Autoren überarbeiten zu lassen (ein in Hollywood üblicher Vorgang), um Gunns Namen loszuwerden – selbst dann müsste er, so wollen es die Regeln der Drehbuchgewerkschaft, in den Credits (mindestens als „Story By“) noch genannt werden.

    ... und schnell ein neuer Autor her

    Falls James Gunns Drehbuch in die Tonne wandern solle, hätte Disney zwei Probleme: Zum einen muss Ersatz gefunden werden. Das dürfte nicht so leicht sein, wenn alle Filme der „Guardians“-Trilogie am Ende denselben Tonfall haben sollen. James Gunn schrieb pointenreiche Dialoge, zeigte viel Herz und hatte bereits beim Schreiben des zweiten Films eine grobe Idee davon, wie es im dritten Teil weitergehen soll. Der neue Autor (der vielleicht auch der neue Regisseur ist) müsste den Stil beibehalten und einen befriedigenden Trilogie-Abschluss liefern.

    Falls jemand für Gunn übernimmt, muss er wohl in die Tasten hauen! Wie der Hollywood Reporter schreibt, sah der bisher bekannte Drehplan vor, dass „Guardians Of The Galaxy 3“ im Herbst 2018 in Dreh geht. Zuvor war immer 2019 genannt worden – aber selbst bei einem solchen späteren Drehbeginn, dann wahrscheinlich Anfang 2019, bliebe nicht mal ein halbes Jahr bis zur kompletten Fertigstellung des neuen Drehbuchs – zumindest sofern Disney den Kinostart 2020 halten will. Einen genauen Starttermin gibt es bisher nicht, ausgegangen wurde bisher davon, dass „Guardians 3“ im ersten Quartal 2020 anläuft, auch weil der Film zu denen gehören sollte, die nach „Avengers 4“ (ab 25. April 2019 im Kino) eine neue übergeordnete Handlung beginnen sollten.

    Disney steht nun vor der Wahl, den Namen eines Filmemachers im Abspann zu nennen, von dem man sich distanzieren will – oder einen neuen Autor mit der schweren Aufgabe zu beladen, die Nachfolge anzutreten. Wir warten gespannt auf die ersten Meldungen zur Zukunft der „Guardians“.

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