Am vergangenen Freitag wurde James Gunn, Regisseur und Autor der „Guardians Of The Galaxy“-Blockbuster, von Disney fristlos entlassen, obwohl die Dreharbeiten zu „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ eigentlich noch in diesem Herbst beginnen sollten. Grund dafür sind von rechten Kommentatoren wieder hochgeholte Tweets aus den Jahren 2008 bis 2012, in denen der Filmemacher geschmacklose bis verstörende Gags über Sex mit Kindern und Vergewaltigungen macht. Gunn hatte sich schon in den Tagen zuvor für die Tweets entschuldigt, aber auch das konnte seine Entlassung nicht mehr abwenden.
In den vergangenen Tagen gab es nun von verschiedener Seite eine Menge Unterstützung für Gunn. Zum einen haben sich viele Mitglieder des „Guardians Of The Galaxy“-Cast für ihren Regisseur ausgesprochen – allen voran Dave Bautista und Michael Rooker. Zugleich wurde eine Petition gestartet, um Disney davon zu überzeugen, Gunn wieder als Regisseur und Autor von „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ zurückzuholen. Inzwischen haben sich an der Petition auf Change.org mehr als 200.000 Menschen für den Filmemacher eingesetzt.
Unterstützung ja, aber sicher nicht von Roseanne
Aber mindestens eine Person ist von dieser breiten Unterstützung gar nicht begeistert – und zwar TV-Superstar Roseanne Barr, die vor wenigen Wochen ebenfalls von Disney wegen eines geschmacklosen (bzw. in ihrem Fall rassistischen) Tweets gefeuert wurde. Barr kann die Unterstützung für Gunn jedenfalls nicht nur nicht nachvollziehen, sie sei sogar „angeekelt“ davon, wie sie nun in einem Tweet schrieb:
Nun mag man zu beiden Fällen stehen wie man will, aber es bleiben, selbst wenn sie auf den ersten Blick sehr ähnlich scheinen, eben doch zwei Einzelfälle, die man unabhängig voneinander beurteilen muss: So handelt es sich bei Gunn etwa um alte Tweets, die im Rahmen einer Twitter-Schlacht mit Trump-Befürwortern wieder ausgegraben und gegen ihn verwendet wurden, während Roseanne ihren Tweet erst ganz frisch abgesetzt hat. Zudem handelt es sich bei Gunns Tweets um zwar geschmacklose, aber eben auch opferlose Provokationen, während Barr eine ganz bestimmte Person rassistisch beleidigt hat. Es ist also nicht so, dass man beide Fälle – aus der Perspektive von Disney – zwingend gleich behandeln müsste, auch wenn dies nun so geschehen ist.