386 Millionen US-Dollar: So viel spielte der bei den weltweiten, nicht inflationsbereinigten Einnahmen bis vor kurzem noch schwächste „Star Wars“-Film, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ von 1983, laut Forbes ein (ohne 1997er Wiederaufführung). 343 Millionen Dollar: So niedrig ist das globale Einspielergebnis von „Solo: A Star Wars Story“ heute – 35 Jahre später, wo die Tickets wegen der Inflation natürlich mehr kosten als in den Achtzigern und Blockbuster deswegen deutlich höhere Summen in die Kassen spülen! Auch wenn das Spin-off mit dem ausstehenden Start in Japan noch über die von „Jedi“ gesetzte Untergrenze kommen könnte, ist der Film, der sich durch die massiven Nachdrehs verteuerte, ein Flop (der auch in Deutschland mit seinen derzeit 1,1 Millionen Besuchern deutlich unter den anderen Filmen blieb).
Über die Gründe wird gestritten. Wahrscheinlich nicht geholfen hat es, „Solo“ nur knapp ein halbes Jahr nach „Star Wars 8“ in die Kinos zu bringen – das fühlte sich für einige Kinozuschauer nämlich nach „Star Wars am Fließband“ an, außerdem war die Konkurrenz mit „Avengers 3“ und „Deadpool 2“ zum Starttermin von „Solo“ stark. Und wäre der Film später gestartet, hätte Ersatz-Regisseur Ron Howard auch mehr Zeit für die Fertigstellung des Films gehabt, die er sicher gut hätte gebrauchen können. Wie nun aber bekannt wurde, soll die Entscheidung, am Mai-Start festzuhalten, durch ein Machtwort von Disney gefallen sein.
Darum enttäuscht "Solo: A Star Wars Story" an den KinokassenGestern berichtete Collider unter Berufung auf Insider-Quellen, dass nach dem „Solo“-Flop nun entschieden wurde, alle weiteren geplanten „A Star Wars Story“-Filme auf Eis zu legen. Dazu gehören auch die beiden Filme, zu denen es zwar keine offiziellen, aber sehr sichere Informationen gab: „Obi-Wan“ und „Boba Fett“. Star Wars News Net veröffentlichte daraufhin Informationen einer eigenen Quelle, die über den Collider-Bericht hinausgehen. Lucasfilm werde sich demnach bei der Produktion nun immer nur noch auf einen Film und nicht auf mehrere gleichzeitig konzentrieren. Außerdem wolle Disney künftig bei „Star Wars“ nur noch alte Hasen ranlassen, keine jüngeren, unerfahrenen Filmemacher wie Gareth Edwards (er war bis zum faktischen Rauswurf der „Rogue One“-Regisseur) und das Duo Phil Lord/Chris Miller (sie waren bis zum tatsächlichen Rauswurf die „Solo“-Regisseure). Darüber hinaus sei es Mutterkonzern Disney gewesen, der durchgesetzt habe, dass „Solo“ im Mai 2018 in den Kinos startet, obwohl der eingesprungene Ron Howard ihn fast noch mal von vorne drehen musste und der Zeitplan dadurch aus dem Takt geriet.
Disney blieb hart
Bereits bei „Star Wars 7“ hieß es, dass Disney einer Verschiebung auf Mai 2016 (statt Dezember 2015), die von Regisseur J.J. Abrams und Produzentin Kathleen Kennedy nach Harrison Fords Verletzung gefordert wurde, nicht zugestimmt habe. Nun gibt es also ein ähnliches Gerücht auch bei „Solo“, nur dass es diesmal mehr Brisanz hat: Der Quelle von Star Wars News Net zufolge wollte Lucasfilm den Han-Solo-Film nach dem Regiewechsel auf Dezember 2018 schieben. Aber Disney soll von den vorherigen Verzögerungen, die ja auch bei anderen „Star Wars“-Filmen passierten, die Nase voll gehabt haben und hielt am Veröffentlichungsplan fest. So genehmigte der Mäusekonzern wohl die Zeit und das Geld für die langen Nachdrehs, wünschte aber keine Verlegung des Kinostarts. Die Quelle nennt keine Gründe für diese Entscheidung Disneys, aber wir gehen mal stark davon aus, dass der Konzern nicht aus reiner Bockigkeit auf dem Mai-Termin beharrte.
Dieselbe Quelle von Star Wars News Net behauptet übrigens, dass Disney auch bei der Filmwerbung zu „Solo“ keine Sonderbehandlung erlaubt habe. Wir erinnern uns: Lange gab es nicht mal ein einziges Szenenbild aus „Solo: A Star Wars Story“ zu sehen und erst Anfang Februar 2018, keine vier Monate vor Kinostart, wurde der erste Trailer veröffentlicht. Beobachter begründeten das damit, dass nicht zwei „Star Wars“-Filme auf einmal beworben werden sollten, „Star Wars: Die letzten Jedi“ und „Solo“. Vielleicht wurden aber auch einfach die Szenen nicht rechtzeitig fertig, die man hätte zeigen können. Eine Werbekampagne, die „Solo“ dann zulasten von „Avengers 3“ mehr Aufmerksamkeit verschafft hätte, wollte Disney der Quelle nach nicht.