Der Dienstagabend gehört auf ProSieben derzeit noch den „Simpsons“. Während man hier für einige wenige Wochen im Jahr auf neue Abenteuer der gelben Kult-Familie setzt, liefen in der restlichen Zeit bislang stets alte Folgen des TV-Hits. Doch damit ist nun Schluss. Wie ProSieben in einer offiziellen Pressemitteilung bekannt gegeben hat, gehören zumindest zur Prime Time um 20.15 Uhr die „Simpsons“-Wiederholungen der Vergangenheit an, stattdessen wird man ab Sommer 2018 zu dieser Uhrzeit an ganzen 50 Wochen im Jahr auf Erstausstrahlungen setzen, an 30 davon sollen dies Eigenproduktionen sein.
Mix aus alten und neuen Shows
Bei den Eigenproduktionen wird es sich in erster Linie um Doku-Reihen und Show-Formate handeln. Während man hier zunächst auf schon etablierte Marken wie „Galileo Big Pictures“, „Uncovered“ und „10 Fakten“ zurückgreifen wird, soll ab Frühjahr 2019 eine ganze Reihe neuer Shows hinzukommen.
Vorgestellt wurden etwa das Format „Der Traumjob“, in dem sich Jochen Schweizer auf die Suche nach einem neuen Geschäftsführer für sein Unternehmen begibt, „Die Maya-Challenge“, bei der Kandidaten in der Karibik einen Parcours à la „Ninja Warriors“ meistern müssen, und die C-Promi-Show „Get The F*ck Out Of My House“. Auch die neuen Ausgaben der von Stefan Raab produzierten Show „Das Ding des Jahres“ werden 2019 am Dienstagabend um 20.15 Uhr ausgestrahlt.
Vorsichtiger mit neuen US-Serien
Mit der Umstellung des Programms, die nicht nur den Dienstagabend betrifft, reagiert ProSieben unter anderem auf den Trend, dass selbst US-Serien, die in Übersee große Hits sind, hierzulande im Free-TV nur wenig Zuschauer fanden (im vergangenen Jahr betraf das etwa „This Is Us“). Wie viele andere Sender verlässt man sich daher stärker auf Eigenproduktionen. An neuen US-Serien für die Mittwochabende der kommenden Monate wurden bislang nur die von „Sex And The City“-Schöpfer Darren Starr kreierte Dramedy-Serie „Younger“ (läuft ab 18. Juli 2018 um 22.15 Uhr), der erfolgreiche US-Neustart „9-1-1“ und das „Grey’s Anatomy“-Spin-off „Station 19“ angekündigt.
Im Interview mit DWDL erklärte ProSieben-Chef Daniel Rosemann hierzu, dass man erst einmal abwarten wolle, welche neuen Serien in den USA gut ankommen. So wolle man vor einem Einkauf sicher sein, dass ein Format in die zweite Staffel geht: „Wir wollen unser Publikum möglichst nicht für eine Serie begeistern, die dann keine Fortsetzung findet“, so Rosemann. Dass ProSieben selbst in der Vergangenheit häufig auch Serien, die weitere Staffeln haben, aufgrund enttäuschender Quoten ins Nachtprogramm verbannte, zu kleineren Schwesternsendern abschob oder gleich ganz aus dem Programm nahm, ließ er in diesem Zusammenhang allerdings unerwähnt. Angesprochen auf die Flops der jüngeren Vergangenheit sehe Rosemann vor allem in kulturellen Unterschieden die Gründe für das hiesige Scheitern von US-Hits wie „Empire“ oder „Will & Grace“. Daher wolle man künftig eher auf „universelle“ Serien wie „Young Sheldon“ bauen.