Schon lange heißt es in der „Star Wars“-Gerüchteküche, dass ein Boba-Fett-Film kommen soll. Wir waren wohl einst sogar nur Stunden von einer Ankündigung entfernt, als Lucasfilm in letzter Minute eine entsprechende Präsentation absagte, weil man dem damals eingeplanten Josh Trank („The Fantastic Four“) den Job doch nicht mehr zutraute. Nun kommt der Film wohl doch – mit einem deutlich erfahreneren Regisseur in der Verantwortung.
Von Disney und Lucasfilm zwar noch nicht offiziell bestätigt, aber von den für gewöhnlich bestens informierten und höchst zuverlässigen Kollegen des Hollywood Reporters enthüllt, soll sich James Mangold um den legendären Kopfgeldjäger kümmern. Der Regisseur ist unter anderem bekannt für so unterschiedliche Filme wie das Thriller-Drama „Cop Land“, die Romanze „Kate und Leopold“, den Horrorfilm „Identität“, das mehrfach oscarnominierte Biopic „Walk The Line“, den Western „Todeszug nach Yuma“, die Action-Komödie „Knight And Day“ oder die Mutanten-Abenteuer „Wolverine: Weg des Kriegers“ und zuletzt „Logan – The Wolverine“.
Unterstützt wird Mangold nach Informationen des Hollywood Reporters von Simon Kinberg. Der langjährige „X-Men“-Autor, der auch die Serie „Star Wars Rebels“ mitverantwortet, soll mit Mangold gemeinsam das Drehbuch schreiben und wird zudem den Film produzieren. Beide arbeiteten bereits gemeinsam an „Logan – The Wolverine“.
Bleibt Boba Fett ein Klon?
Noch gibt es keine Details zur Story eines Boba-Fett-Films. Dieser dürfte aber zwischen „Episode III“ und „Episode IV“ angesiedelt sein. Es wäre damit eine Vorgeschichte zu den Auftritten der Figur in „Episode IV – Eine neue Hoffnung“ (wo er erst nachträglich digital eingefügt wurde), „Episode V – Das Imperium schlägt zurück“ und „Episode IV – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“. Auch George Lucas erzählte in seinen „Star Wars“-Prequels bereits eine Vorgeschichte und enthüllte, dass Boba Fett ein Klon ist. Das könnte sich aber ändern…
Autor Lawrence Kasdan, der Boba Fett einst erfand, zeigte sich öfters unzufrieden darüber, dass Lucas nachträglich dem coolen Kopfgeldjäger diese Vorgeschichte verpasste und so aus einer besonderen, einzigartigen Figur quasi ein „Massenprodukt“ machte. So gab es immer wieder Gerüchte, dass er ein Spin-off nutzen könnte, um dies zu „korrigieren“. So könnte man zum Beispiel zeigen, wie eine andere Person den Boba Fett aus den Prequels tötet und seine Identität annimmt, folglich kein Klon hinter der Maske steckt. Das könnte aber zu einem Widerspruch zu den überarbeiteten Versionen der Episoden IV bis VI führen. Denn George Lucas ließ die englische Originalfassung neu synchronisieren und fügte Jango-Fett-Darsteller Temuera Morrison als Stimme des Sohnes (und Klones) ein.
Ob es wirklich zu so etwas kommt, ist aber noch reine Spekulation. Stand jetzt ist Lawrence Kasdan in das Spin-off nicht einmal involviert, der auch bei „Solo: A Star Wars Story“ als Autor und Produzent verantwortliche Kasdan hat aber Einfluss bei Lucasfilm und Chefin Kathleen Kennedy. Theoretisch wäre es übrigens auch denkbar, dass der Film nach „Star Wars 6“ spielt. In nicht mehr zum Kanon gehörenden Comics und Büchern wurde enthüllt, dass Boba Fett den Sturz in den Sarlacc überlebte.
Ganz viel "Star Wars"
Einen möglichen Termin für den Boba-Fett-Film gibt es noch nicht. Macht Lucasfilm mit seiner Ein-Film-pro-Jahr-Politik weiter ist wohl frühestens 2021 ein Start möglich. 2019 gibt es schon „Star Wars 9“, für 2020 wird ganz heiß ein Spin-off über Obi-Wan Kenobi gehandelt. Allerdings gibt es noch mehr „Star Wars“-Filmprojekte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, die den Termin 2021 übernehmen könnten: „Star Wars 8“-Regisseur Rian Johnson entwickelt etwa genauso eine von der Hauptgeschichte der Episoden I – IX komplett unabhängige Reihe wie auch die Autoren von „Game Of Thrones“.