Die weit über den kühnsten Erwartungen der Box-Office-Experten liegenden Einspielzahlen von „Avengers: Infinity War“ und das größtenteils begeisterte Feedback vieler Zuschauer beweisen endgültig: Ein gemeinsames Kinouniversum, das in einem Film kulminiert, den man eigentlich nur mit Kenntnis der Vorgänger kennt, kann funktionieren – wenn man alles richtig macht. Das ruft nun auch die Person auf den Plan, die schon seit Jahren über ein großes Kinouniversum spricht.
Immer wieder sprach Robert Rodriguez – und zwar schon lange bevor die „Avengers“ im Kino salonfähig wurden – über sein großes Kinouniversum, in dem die meisten seiner Filme spielen. Denn seine Mariachi-Trilogie aus „El Mariachi“, „Desperado“ und „Irgendwann in Mexico“ sowie seine „Spy Kids“-Filme, „Machete“ und „Machete Kills“ sowie „From Dusk Till Dawn“ (Film wie auch Serie) sind im selben Universum angesiedelt. Zu diesem gehören wohl auch noch das „Grindhouse“-Doppelfeature „Planet Terror“ und „Death Proof“ wie auch Quentin Tarantinos „Kill Bill“.
Comic statt Kino?
In einem Interview mit Cinemablend bestätigte Robert Rodriguez nun noch einmal, dass er schon lange darüber nachdenke, seine Filme auch in einem definitiven Werk zusammenzuführen. Ob wir es im Kino sehen, darf aber bezweifelt werden. Er denke immer über verschiedene Medien nach und bestätigte, dass er sich aktuell in Gesprächen mit einer Comic-Firma befinde. Diese liebe die Idee seiner eigenen „Superhelden“-Zusammenkunft in Heftform.
Rodriguez' Ankündigung ist keine Reaktion auf die famosen Einspielzahlen von „Avengers: Infinity War“. Zum einen trägt er die Idee bekanntermaßen schon länger mit sich herum, zudem verweisen auch die Kollegen von Cinemablend darauf, dass sie das Interview schon „früher im Monat April“ geführt und nun erst zum Start von „Infinity War“ veröffentlicht haben. Zudem erklärt der Regisseur noch, dass er das Crossover bislang nicht realisiert habe, weil es einfach nicht genug Stunden am Tag gebe, um all die lustigen Ideen umzusetzen.
Vielleicht doch als Film?
Wer enttäuscht ist, dass er vielleicht nur als Comic-Heftform irgendwann sieht, wenn Machete ein Team bestehend aus dem Mariachi, den Spy Kids und den Gecko-Brüdern um sich schart, darf trotzdem noch ein wenig auf eine Filmadaption hoffen. Schließlich kann ein Comic bei entsprechendem Erfolg immer noch verfilmt werden, zudem sagt Rodriguez selbst im Interview mit Cinemablend auch noch leicht mysteriös: „Es gibt da definitiv noch ein Medium, das vielleicht noch besser [als Comics] ist.“ Welches Medium könnte er damit nur meinen..?
Die Umsetzung als Comic halten wir aber natürlich für wahrscheinlicher – zumal für ein Film erst einmal alle Darsteller gewonnen werden müssen, die hier (im Gegensatz zu Marvel) nicht für weitere Filme unter Vertrag stehen - und bei der Einbeziehung eines Werkes wie „Kill Bill“ wohl auch die Rechtelage (allerdings dies auch bei einer möglichen Comic-Umsetzung) Probleme bereiten könnte.