Achtung: In der nachfolgenden Nachricht geht es um das Ende von „Avengers: Infinity War“! Es folgen also SPOILER! Weiterlesen auf eigene Gefahr.
Wenn am Ende von „Avengers: Infinity War“ Thanos (Josh Brolin) mit einem Schnipsen seiner Finger das halbe Leben auf der Erde und allen anderen Planeten der Galaxie auslöscht, muss auch „Iron Man“ Tony Stark (Robert Downey Jr.) mitansehen, wie sein Schützling Peter Parker (Tom Holland) sich förmlich auflöst. Und das ist jenseits von dem Schockmoment, den es den Zuschauern beschert, sehr interessant. Denn schließlich ist „Spider-Man: Homecoming 2“ für 2019 angekündigt.
Wir glauben natürlich nicht, dass Peter Parker für immer tot ist und „Spider-Man: Homecoming 2“ daher erst gar nicht erscheinen wird. Man wird in „Avengers 4“ schon einen Weg finden, die Helden zurückzuholen, wie wir bereits ausführlich diskutiert haben. Doch trotzdem entsteht aus dem nun ungewissen Status von Peter Parker ein besonderes Problem hinsichtlich „Spider-Man: Homecoming 2“
Werbung für einen Film mit "totem" Helden?
Denn im Vorfeld des Kinostarts von „Spider-Man: Homecoming 2“ wird man bei Sony, das ja die Solo-Abenteuer des Netzschwingers aufgrund der Rechtesituation herausbringt, natürlich eine große Marketing-Kampagne fahren. Und die fängt mit ersten Bildern, Teasern und schließlich auch einem langen Trailer normalerweise schon mehrere Monate vor Kinostart an. Bei „Spider-Man: Homecoming“ gab es so einen ersten Comic-Con-exklusiven Teaser bereits ein ganzes Jahr (!) vor Kinostart, den ersten Trailer gab es dann im Dezember 2016 – und damit über ein halbes Jahr vor Kinostart.
Doch wie soll man das nun angesichts des Endes von „Avengers: Infinity War“ machen? Schon die Trailer zu „Avengers 4“ versprechen aufgrund der vielen abwesenden Helden interessant zu werden, aber wie kann man für „Homecoming 2“ einen lachenden Peter Parker zeigen, der zur Schule geht und durch die Nachbarschaft schwingt, wenn es doch für den gewöhnlichen Zuschauer erst einmal so wirken soll, als wäre er tot? Und wir gehen fest davon aus, dass Marvel es möglichst lange so ausschauen lassen will, als wären Spider-Man, Doctor Strange, Black Panther und Co. wirklich nicht mehr am Leben. Und Sony könnte da der Leidtragende sein, wenn man dort einen Film nicht richtig bewerben kann.
Prequel als Lösung?
Es würde uns schon sehr wundern, wenn die großen Planer bei Marvel nicht daran gedacht haben. Schließlich sind sie mindestens so große Experten, wenn es um Marketingkampagnen geht wie beim Geschichtenerzählen (womöglich können sie das erste sogar noch besser). Die naheliegendste Lösung ist daher: „Spider-Man: Homecoming 2“ spielt vor den Ereignissen in „Avengers 3“! Dass dies durchaus denkbar ist, zeigt das aktuelle Beispiel „Ant-Man And The Wasp“. Dieser kommt am 26. Juli 2018 in die Kinos – die Handlung spielt trotzdem vor den Ereignissen in „Avengers 3“.
Durchaus logisch wäre es so, wenn man in „Spider-Man: Homecoming 2“ erzählt, wie Peter zum Beispiel im Rahmen eines Austauschprogramms durch die Welt reist. Dass er New York verlässt und auf Reisen geht, wurde schließlich bereits bestätigt. Man könnte die Geschichte sogar so drehen, dass die Szene im Schulbus in „Avengers: Infinity War“ quasi das Ende von „Spider-Man: Homecoming 2“ ist.
Das spricht gegen ein Prequel
Allerdings gibt es einige Punkte, die gegen eine Geschichte sprechen, die vor „Avengers 3“ spielt. Als wir mit Amy Pascal vor dem Start des ersten „Spider-Man“-Teils sprachen, verrieten uns die Produzentin bereits, dass der Kampf gegen Thanos in „Avengers 3 + 4“ massive Auswirkungen auf „Spider-Man: Homecoming 2“ haben wird. Wie Peter sich im ersten Teil nach seinem Deutschland-Ausflug samt „Civil War“-Kampf wieder an ein Leben als normaler Schüler gewöhnen musste, werde im Sequel um ein Vielfaches gesteigert: Schließlich müsse er da nach einem Kampf gegen einen Außerirdischen wieder zurück an die Schule.
Natürlich darf man die Macher nicht immer beim Wort nehmen. Gerne werden auch mal Nebelkerzen gezündet, um wichtige Dinge geheim zu halten. Was aber zusätzlich gegen eine Geschichte spricht, die vor den „Infinity War“-Filmen spielt? Der Zuschauer! Dass „Ant-Man And The Wasp“ nun zumindest vor dem dritten Teil beginnt, passt in die Vakanz, die nach dem Cliffhanger am Ende von „Infinity War“ existiert. Zumal wir fest davon ausgehen, dass die „Ant-Man“-Fortsetzung eine sehr große Rolle für den weiteren Kampf gegen Thanos spielen wird. Wenn dieser Kampf nach „Avengers 4“ aber abgeschlossen ist, dürfte es viele gewöhnliche Zuschauer sehr verwirren, wenn es plötzlich mit denselben Figuren in die Zeit davor zurückgeht. Das geht bei einer neuen Figur wie Captain Marvel oder zuvor recht losgelösten Helden wie den Guardians Of The Galaxy – aber mit Spider-Man?
Daher glauben wir, dass „Spider-Man: Homecoming 2“ wirklich nach „Avengers 4“ spielt und sind schon sehr auf die Vorschauen gespannt. Vielleicht veröffentlicht Sony ja einfach keinen einzigen Trailer bis nach „Avengers 4“. Das gab es zwar schon bei Überraschungsfilmen à la „Cloverfield“, wäre aber für einen Blockbuster höchst außergewöhnlich.