Gleich mehrere Internet-Kampagnen laufen derzeit gegen „Black Panther“. Nachdem schon vor Wochen eine Facebook-Gruppe, die sich selbst als Versammlung von DC-Fans und Marvel-Hatern bezeichnete und dazu aufrief, den Film negativ im Netz zu bewerten, publik wurde, gab es nun auch – wohl rassistisch motivierte – Attacken zum Start des Blockbusters.
Rund um den Start von „Black Panther“ fanden sich plötzlich vor allem auf Twitter zahlreiche Berichte von angeblichen Kinobesuchern, die angaben, körperlich angegriffen worden zu sein. Die Behauptungen waren immer dieselben: Schwarze Zuschauer hätten weiße Besucher verprügelt, sie mit Worten wie „dieser Film ist nichts für euch“ aus dem Kino getrieben. Begleitet wurden die Behauptungen sehr oft von Bildern blutender oder blau geschlagener Frauen. Allerdings wurden die Postings schnell als Fake entlarvt.
Über die umgekehrte Bildersuche von Google konnten Nutzer sehr schnell ermitteln, dass die im Zusammenhang mit diesem Postings verwendeten Bilder aus der Berichterstattung von älteren Gewalttaten oder teilweise sogar aus Make-Up-Tests stammen. Einige der Trolls verwendeten sogar Bilder von einer Anti-Gewalt-Kampagne aus Serbien, für die sich Models so schminken ließen, als seien sie verprügelt worden.
Obwohl die Vorwürfe umgehend als Fake entlarvt wurden, erreichten sie eine so große Aufmerksamkeit, dass sich zahlreiche US-Polizeibehörden sogar zu Stellungnahmen genötigt sahen. Diese waren immer gleich: Es seien keinerlei Gewalttätigkeiten rund um „Black Panther“-Vorführungen bekannt. Twitter löschte den Großteil der als Fake entlarvten Postings und bannte zudem ganze Accounts. Auch „Guardians Of The Galaxy“-Regisseur James Gunn reagierte via Twitter:
Die falschen Nachrichten über angebliche rassistisch motivierte Verbrechen im Zusammenhang mit den „Black Panther“-Vorführungen sind nur die Spitze einer Reihe von Kampagnen gegen den Film. Nach wie vor gibt es zahlreiche Aufrufe, negative Bewertungen auf rottentomatoes, imdb und Co. abzugeben, wobei viele der Hater dazu raten, nicht die niedrigste Bewertung zu geben und lange Begründungen zu schreiben, um die Chancen der Entdeckung zu minimieren. Daneben wurde in den USA unter anderem auch via Twitter die Falschmeldung verbreitet, dass man mit sogenannten EBT-Karten, die Sozialhilfe-Empfänger zum Beispiel zum Einkauf von Essen bekommen, den Film sehen könne. Die Idee dahinter war wohl, dass es dann zur Ansammlung zahlreicher abgewiesener und unzufriedener Besucher käme.
All die Versuche, den Erfolg des Films kleinzureden oder zu relativieren, laufen aber letztlich ins Leere: „Black Panther“ gelang in Nordamerika der fünftbeste Start eines Films überhaupt. Einnahmen von rund 218 Millionen Dollar werden nach dem langen Wochenende (am heutigen Montag ist der „Presidents Day“, ein Feiertag) zu Buche stehen. Die 192 Millionen Dollar von Freitag bis Sonntag sind die höchsten Einnahmen, die je im Monat Februar erzielt wurden. Dabei ließen sich auch weiße Zuschauer von den Falschmeldungen nicht abschrecken. Laut einer Untersuchung von comscore war zwar mit 37% der größte Anteil der Besucher schwarz (normalerweise im Schnitt nur 15%!), aber auch 35% der Besucher weiß sowie zudem 18% Kinogänger hispanischer Abstammung.