Fans deutscher Synchronfassungen dürften sich bei den Promomaterialien zu „Black Panther“ verwundert die Ohren geputzt haben, denn immer wieder hatte Michael B. Jordan eine andere Stimme. Dass in frühen Trailerfassungen ein anderer Sprecher gewählt wird, ist regelmäßig der Fall. Oft nimmt man jemanden, der gerade kurzfristig Zeit hat, oder die finale Stimme wurde noch gar nicht gefunden.
Im Fall von Michael B. Jordan in „Black Panther“ gingen viele Synchro-Fans aber davon aus, dass sie direkt die richtige Stimme zu hören bekamen. Schließlich sprach in einem frühen Trailer Nico Sablik den von Jordan gespielten Bösewicht Erik Killmonger. Eine logische Wahl, denn Sablik ist Jordans Stammsprecher, synchronisierte ihn in allen Kinofilmen von „Chronicle“ über „Fruitvale Station“, „Creed“ bis zu „Fantastic Four“. Doch in späteren Spots war dann Ole Pfennig (unter anderem Jackie Earley Haley als Rorschach in „Watchmen“ und Michael K. Williams in „Für immer Single?“) zu hören und in einer Neufassung eines Trailers plötzlich sogar Jan-David Rönfeldt, die deutsche Stimme von Ludacris in der „Fast & Furious“-Reihe. Wir haben hier mal die entsprechenden Szenen zusammengeschnitten:
Jan-David Rönfeldt ist nun der Sprecher, den wir im Film hören, was durchaus überraschend ist, nachdem zuletzt in der Mehrheit der Promo-Materialien Ole Pfennigs Stimme zum Einsatz kam. Rönfeldt ist unter anderem der deutsche Sprecher von Scott Adkins in der Mehrheit der Filme des Actionstars und hat auch schon einen Marvel-Background: Er spricht Rocket in der „Guardians Of The Galaxy“-Animationsserie und war auch immer die Stimme des Waschbären in den frühen Trailern der Abenteuer von James Gunn (in den Filmen kommt man dann immer Schauspieler Fahri Yardim zum Einsatz).
Warum man nicht Jordans Stammstimme Sablik genommen hat, können wir leider nicht sagen. Unsere Anfrage an Disneys PR-Agentur zur Besetzung der Sprecherollen blieb ohne Ergebnis. Der vielseitige und vielbeschäftigte Sablik (über 600 Rollen in der Synchronkartei), der unter anderem uach der Stammsprecher von Chris Pine (zuletzt in „Wonder Woman“) ist und Daniel Radcliffe in der „Harry Potter“-Reihe und weiteren Filmen gesprochen hat, ist auch eine der Stimmen von Daniel Kaluuya. Er synchronisierte den Briten zuletzt in „Get Out“. Es lege natürlich der Verdacht nahe, dass er in „Black Panther“ den aktuell oscarnominierten Kaluuya einspricht und somit nicht auch noch für Michael B. Jordan eingesetzt werden konnte. Dem ist aber nicht so. Kaluuya wird von Kaze Uzumaki (hier sein Eintrag in der Synchronkartei) gesprochen.
Held ohne Akzent
Daneben können wir euch übrigens auch noch bestätigten, dass man im Gegensatz zur deutschen Fassung von „Civil War“ in „Black Panther“ auf den afrikanischen Akzent verzichtet hat, den Chadwick Boseman als Black Panther und die meisten Einwohner von Wakanda in der englischen Originalfassung haben. Im ersten Trailer hatte Tobias Schmidt, der Boseman erneut spricht, diesen Akzent noch, wie ihr im nachfolgenden Video vergleichen könnt. Im fertigen Film fehlte er dann.
Neue Stimme für Forest Whitaker
Auch Forest Whitaker hat übrigens nicht seine übliche deutsche Stimme. Sein Stammsprecher ist normalerweise Tobias Meister. Der hat im MCU aber bereits einen prominenten Part: Er synchronisiert Robert Downey Jr. als Tony Stark alias Iron Man. Auch wenn nicht zu erwarten ist, dass die beiden Figuren aufeinandertreffen, wollte man womöglich diese Doppelung vermeiden. Laut dem Synchronforum gibt Sven Brieger nun seine Stimme dem Star. Brieger könnte Serienfans unter anderem als Paul Giamattis Stimme in „Billions“ bekannt sein. Hier sein Eintrag in der Synchronkartei.