Mötley Crüe („Kickstart My Heart“, „Shout At The Devil“) gelten als eine der skandalträchtigsten Rock-Gruppen aller Zeiten. Das heißt einiges, denn die Band um Bassist und Songwriter Nikki Sixx hatte ihre Glanzzeit in den 80er Jahren, als Drogenkonsum, Orgien mit Groupies und ausufernde Sachbeschädigung für die meisten Bands ohnehin zum guten Ton gehörten und das Zeitalter des Glamrock seinen Zenit erreicht hatte. Neben dem obligatorischen Missbrauch sämtlicher illegaler Substanzen und der Veröffentlichung von privaten Sexvideos hat Mötley Crüe aber auch einige weniger unterhaltsame Vergehen auf dem Kerbholz: So verursachte beispielsweise Sänger Vince Neil im Vollrausch einen Autounfall, bei dem sein Beifahrer, „Razzie“ Dingle, Drummer der Hanoi Rocks, ums Leben kam.
Die Band-Biografie „The Dirt“, gilt aufgrund der in ihr enthaltenen schonungslosen Beschreibungen des jahrzehntelangen exzessiven Hedonismus als das Rock’n’Roll-Manifest schlechthin. Jeff Tremaine („Jackass“) plant bereits seit längerem, den Stoff in einem Biopic zu verfilmen und auf Netflix zu veröffentlichen. Das Projekt scheint nun konkrete Form anzunehmen, als erstes filmisches Bandmitglied wurde laut Variety Colson Baker alias Machine Gun Kelly in der Rolle des Drummers Tommy Lee verpflichtet. Für den gefeierten Rapper („A Little More“) ist dies nicht der erste Exkurs in die Schauspielerei, zuletzt war er unter anderem in der Musik-Serie „Roadies“ und im Science-Fiction-Thriller „Captive State“ mit John Goodman und Vera Farmiga zu sehen.
Das Projekt ist in groben Zügen bereits seit 2006 in Planung, seit 2015 arbeitet Tremaine an seiner Version der Geschichte. Die Bandmitglieder, die bis jetzt überlebt haben, sind als Produzenten beteiligt. Es wurde noch kein Starttermin bekannt gegeben.