DCs Superhelden-Stelldichein „Justice League“ stößt auf gemischte Reaktionen und bleibt auch an den Kinokassen hinter den Erwartungen zurück. Das entfacht die Diskussion um die Zukunft des Comic-Universums natürlich einmal mehr. Erst kürzlich machten Gerüchte die Runde, nach denen „Avengers“-Regisseur Joss Whedon, der beim „Justice League“-Drehbuch aushalf und die Nachdrehs verantwortete, nicht länger am DCEU beteiligt sein soll und so etwa auch seinen angedachten „Batgirl“-Film abgeben müsse. Doch der „Batgirl“-Produktion nahe Quellen vermeldeten laut Entertainment Weekly nun, dass an der Geschichte nichts dran sei. Whedon werkelt demzufolge aktuell am Drehbuch und ist auch weiterhin für den Regieposten vorgesehen. Dass es dabei bleibt und das Comic-Abenteuer tatsächlich (in nächster Zeit) kommt, ist damit aber natürlich noch nicht hundertprozentig gesichert.
Aufgekommen sind die Meldungen, nachdem die Runde machte, dass der weitere Fahrplan des DCEU noch nicht in Stein gemeißelt sei und man dafür angeblich zunächst den „Justice League“-Erfolg abwarten wolle. Der besonders für seine humorvollen Dialoge bekannte Whedon stand zudem zuletzt bei einigen Fans in der Kritik, die ihm vorwarfen, Zack Snyders ursprüngliche Version von „Justice League“ zu sehr abgeändert zu haben, und deshalb einen Snyder-Cut forderten. Aufregung gab es auch darüber, dass Whedon mehrere Tweets der Vanity-Fair-Autorin Joanna Robinson geliket hat, darunter auch einen Post, in dem die Journalistin den „Justice League“-Bösewicht Steppenwolf als schlechtesten Comic-Bösewicht aller Zeiten bezeichnete (was jedoch nicht zwangsläufig heißt, dass der Regisseur die Meinung teilt).
"Justice League"-Auftakt von Joss Whedon
Wie viel Whedon bei „Justice League“ umgeworfen hat, ist aber weiter fraglich. Nachdem Zack Synder wegen einer Familientragödie ausgestiegen war, kümmerte sich der „Buffy“-Schöpfer in erster Linie um die Nachdrehs, Produzent Charles Roven zufolge gehen 15 bis 20 Prozent des Films auf Whedon zurück, der wesentliche Teil stammt damit noch immer vom „Batman V Superman“-Regisseur Snyder. Welche Szenen genau welchem Filmemacher zuzuschreiben sind, konnte daher bislang nur – teilweise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit – vermutet werden. Bei einer Sequenz gibt es dank Schauspieler Holt McCallany nun aber immerhin Gewissheit.
Der „Mindhunter“-Star verriet der Website Men’s Fitness nämlich, dass Whedon für die erste Batman-Szene (fast) direkt zu Beginn des Films verantwortlich ist – das Studio Warner bei der finalen Version dann aber intervenierte und Whedons Version wieder änderte. In dieser Sequenz wird McCallanys Figur vom Dunklen Ritter (Ben Affleck) auf einem Dach gestellt, bevor es zu einer Auseinandersetzung mit einem Paradämon kommt.
Gerücht: "The Batman" soll auch mit Jake Gyllenhaal statt Ben Affleck ein "Justice League"-Sequel werdenLaut McCallany sei diese Sequenz von Whedon ursprünglich als komödiantische Szene geschrieben und auch so gedreht worden. Bei Warner sei man aber dagegen gewesen, Batman mit einem so lustigen Moment einzuführen, weswegen entsprechende Schnitte vorgenommen wurden. McCallanys Aussagen zeigen, dass Whedon keineswegs freie Hand bei der Abänderung der angedachten Linie des Films hatte, sondern scheinbar seine Version von Studio-Verantwortlichen noch einmal überarbeitet wurde.
Interesssant ist übrigens, wie laut McCallany Joss Whedon es aufgenommen habe, dass seine Version auch noch einmal überarbeitet wurde. Er persönlich sei darüber sehr enttäuscht gewesen, so der Schauspieler, doch Whedon habe ihm schlicht eine Flasche seines Lieblingschampagners geschickt mit der Botschaft: „Auf verlorene Schlachten“.