Als vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass Sony Quentin Tarantinos Studiopartner für den noch unbetitelten, neunten Film in der Karriere des Kultregisseurs wird, berichtete der Hollywood Reporter bereits, dass dies auch einiges kostet. 375 Millionen Dollar müsste das aktuell unter dem Arbeitstitel „#9“ firmierende Projekt so weltweit einspielen, damit Sony keinen Verlust macht. Das gelang mit dem außerhalb der USA ebenfalls von Sony vertriebenen Western „Django Unchained“ (Einnahmen: 425,4 Millionen Dollar) bislang erst einem einzigen Werk Tarantinos. Zweiterfolgreichster Film ist „Inglourious Basterds“ mit 321,5 Millionen. „The Hateful 8“ kam zuletzt nur auf 155,8 Millionen Dollar.
In einem Nachfolgeartikel haben die Branchenexperten des Hollywood Reporters nun zusammengetragen, wie Sony die Konkurrenz ausschaltete und warum Tarantinos neues Werk so viel einspielen muss. Am interessantesten dabei: Sony stellt Tarantino ein Budget von 95 Millionen Dollar zur Verfügung, gibt ihm natürlich die komplette Kontrolle über den finalen Schnitt und weitere, nicht näher benannte „außergewöhnliche kreative Kontrollrechte“.
Vom Kinogänger direkt in Tarantinos Tasche
Dass der Film bei einem Produktionsbudget von 95 Millionen Dollar satte 375 Millionen Dollar einspielen muss, hat mit einer weiteren Vereinbarung zu tun: Quentin Tarantino bekommt einen kräftigen Anteil der Einnahmen – und zwar „auf den ersten Dollar“.
Die heute eher seltene Vereinbarung einer Gewinnbeteiligung direkt „auf den ersten Dollar“ bedeutet, dass der Regisseur ungeachtet davon, ob der Film in die Gewinnzone kommt und ohne jede Abzüge (Steuern etc.) direkt von jedem Dollar, den der Film an den Kinokassen einnimmt, einen festen Anteil bekommt. Laut den Informationen des Hollywood Reporters forderte Tarantino dabei einen Anteil von 25 Prozent, soll aber damit nicht ganz durchgekommen sein. Aber auch ein paar Prozent weniger bescheren dem Filmemacher einen Mega-Zahltag.
Neue Details zur Story
Viel Verwirrung gab es bisher um den Inhalt, nachdem es anfangs hieß, dass der gerade verstorbene Massenmörder Charles Manson im Mittelpunkt steht, was Tarantino aber bestritt. Die Vanity Fair berichtet nun unter Bezugnahme auf einen mit dem Drehbuch vertrauten Insider, dass der Film im Sommer 1969 in Los Angeles spielt und im Mittelpunkt ein TV-Schauspieler steht, der nach einer Hit-Serie endlich auch im Filmgeschäft durchstarten will. Sein Kumpel, der auch sein Stuntdouble ist, hat dabei dasselbe Ziel.
Die brutalen Morde an der Schauspielerin Sharon Tate und vier ihrer Freunde im August 1969 durch die Anhänger von Charles Manson diene als Hintergrund für die Geschichte. Margot Robbie soll dabei Sharon Tate spielen, für die beiden Hauptrollen sind angeblich Tom Cruise, Brad Pitt und Leonardo DiCaprio im Gespräch.
Die Dreharbeiten sollen 2018 stattfinden, ein Kinostart ist für 2019 geplant.