„Barry Seal“ (2017)
Regie: Doug Liman
In seinem Job als Verkehrspilot für die TWA langweilt sich der begnadete Flieger Barry Seal (Tom Cruise) 1978 so sehr, dass er ein mehr als windiges Angebot der CIA annimmt und mit einer kleinen Hightech-Privatmaschine unter Lebensgefahr halsbrecherisch in Mittel- und Südamerika Luftaufnahmen von kommunistischen Lagern schießt. Doch das ist nur der Anfang des Wahnsinns. Bald schmuggelt Seal für die CIA Waffen, um Revolutionäre in Nicaragua auszustatten - und auf dem Rückweg transportiert er gleich auch noch Drogen für das kolumbianische Medellín-Kartell von Pablo Escobar. Das Geld stapelt sich schnell meterhoch auf seinem Riesenanwesen in Arkansas, wo Seal einen Flughafen führt und darüber seine verdeckten Operationen abwickelt.
Regisseur Doug Limans faktentreue Verfilmung der Lebensgeschichte des echten Barry Seal ist als hyperaktive Highspeed-Komödie angelegt – denn anders hätte man den Irrsinn, der sich um den schmuggelnden Piloten zwischen 1978 und 1986 abspielte, kaum einfangen können. Für einen staubtrockenen Film wären die Details einfach viel zu absurd: Fünf Jahre lang flog Seal etwa zwei Tonnen Koks pro Monat in die Vereinigten Staaten (Verkaufswert insgesamt: drei bis fünf Milliarden Dollar) und hat sich so zum wohl größten Drogenschmuggler aller Zeiten entwickelt – unter dem Schutz der CIA. Er spielte bei diesem Himmelfahrtskommando abgezockt ein doppeltes, von allen Seiten toleriertes Spiel mit seinen Auftraggebern bei der wildgewordenen Geheimdienstbehörde und dem skrupellos-profitorientierten kolumbianischen Medellín-Kartell – bis ihn 1984 die US-Drogenbehörde DEA in die Mangel nahm und zum Kronzeugen machen wollte. Bevor Seal vor einem Gericht aussagen könnte, wurde er von einem siebenköpfigen Killer-Kommando der Kolumbianer auf offener Straße exekutiert.