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„Foxcatcher“ (2014)
Regie: Bennett Miller
Was für eine verheerende wahre Geschichte, die Bennett Miller 2014 mit einem brillanten Hauptdarsteller-Trio auf die große Leinwand brachte: „Foxcatcher“ ist ein deprimierend-brillanter Sportfilm, der einen am Ende mit einem riesigen Kloß im Hals zurücklässt. Das Drama erzählt die Geschichte des Multimillionärs John E. du Pont (Steve Carrell), der seit den 80er Jahren auf seinem Privatgelände in Pennsylvania als großzügiger Sportmäzen Topathlethen aus verschiedenen olympischen Sportarten optimale Trainingsbedingungen schuf. In seinem „Team Foxcatcher“ kamen auch die Ringer-Brüder Dave (Mark Ruffalo) und Mark Schultz (Channing Tatum) unter. Doch für die olympischen Goldmedaillengewinner von Los Angeles 1984 nimmt der Aufenthalt unter der Fuchtel des Exzentrikers du Pont kein gutes Ende. Mark Schultz fängt an zu trinken, stürzt ab und sein Bruder Dave wird von einem immer wunderlicher werdenden du Pont schließlich nach einem belanglosen Streit erschossen.
Bei seiner verstörend-hypnotischen Verfilmung der Tragödie hält sich Regisseur Miller zwar nicht an alle sportlichen Fakten, die er aus dramaturgischen Gründen etwas neu arrangiert, das mindert aber nichts an der Wucht, die dieser Film entfaltet, weil er den dramatischen Kern schonungslos freilegt. „Foxcatcher“ reduziert du Ponts Engagement auf das Ringen, während dieser in Wirklichkeit auch viel in Schwimmen, Triathlon und Modernen Fünfkampf investierte. Du Pont litt zum Zeitpunkt der Tat 1996 unter Schizophrenie und bildete sich ein, Schultz stünde an der Spitze einer Verschwörung mit dem Ziel, ihn umzubringen. Er starb 2010 im Gefängnis.