
„127 Hours” (2010)
Regie: Danny Boyle
Besser arm dran als Arm ab! Selbst dieser launige Spruch hilft Aron Ralston (James Franco) nicht mehr. Arm dran ist der Bergsteiger 2003 sowieso, aber nachdem er fünf Tage in einem Canyon in der Nähe eines Nationalparks in Utah so unglücklich eingeklemmt ist, dass er seinen Arm nicht mehr befreien kann, ist dieser am Ende des Martyriums tatsächlich ab. Denn der völlig verzweifelte Ralston säbelt sich seinen Unterarm mit der Minisäge eines Taschenmessers in mühsamster Kleinarbeit selbst ab, um aus der Felsspalte klettern zu können.
So schmerzhaft sich das anhört, so unerträglich realistisch schildert Regisseur Danny Boyle das Schicksal Ralstons in seinem Survival-Thriller „127 Hours“ (so lange saß Ralston fest). Da der Filmemacher die wahre Geschichte direkt von der Autobiografie Ralstons adaptiert hat, ist der Film ganz nah dran an den Fakten (Ralston: „Wie eine Dokumentation“). Heute trägt Ralston eine spezielle Armprothese, die ihm weiterhin das Bergsteigen ermöglicht. So konnte er sein Ziel verwirklichen, alle 59 Viertausender in Colorado zu besteigen. Mittlerweile wohnt er mit seiner Frau und seinem Kind in Indien und kassiert bei Motivationsreden Gagen bis zu 37.000 Dollar. Arm immer noch ab, aber wenigstens nicht mehr arm dran.