„Moonlight“ (2016)
Budget: 5 Mio. Dollar
Einnahmen weltweit: 65,1 Mio. Dollar
Besucher in Deutschland: 447.693
Als die Hollywood-Urgesteine Faye Dunaway und Warren Beatty auf der Bühne des Dolby Theatres in Los Angeles bei der 2017er Oscarverleihung den Gewinner in der Hauptkategorie „Bester Film“ verkünden sollten, wurden sie nach Öffnen des Umschlags verdammt unruhig und nervös – und schließlich nahm das Unheil seinen Lauf: Sie riefen fälschlicherweise Damien Chazelles Musical „La La Land“ zum Sieger aus. Die vermeintlichen Gewinner schwangen schon Dankesreden, als der Irrtum nach einer kleinen Ewigkeit aufflog und „La La Land“-Produzent Jordan Horowitz schließlich ins Mikrofon rief: „Es hat einen Fehler gegeben. Das ist kein Witz. ‚Moonlight“ hat den Preis als ‚Bester Film‘ gewonnen.“
Für Regisseur Barry Jenkins und seine Kollegen hatte die bittere Oscar-Panne also ein weiteres Happy End, nachdem sein herausragendes Drama um einen schwulen Schwarzen, der in schwierigen Verhältnissen aufwächst und seinen Weg im Leben finden muss, zuvor bereits die Oscar für den Besten Nebendarsteller (Mahershala Ali) und für das Beste adaptierte Drehbuch abgeräumt hatte. An der Kinokasse wurde „Moonlight“ durch den permanenten Preisregen in der Award-Season und eine äußerst aktive Mundpropaganda schließlich zu einem lupenreinen Sleeperhit. Im rauen gesellschaftlichen Klima der USA 2016/17 setzte der feinfühlige Einblick in ein im Mainstream unterrepräsentiertes Milieu ein bewegendes Zeichen der Menschlichkeit.
