„Starship Troopers“
Von der soapigen Satire zum bierernsten Kriegsfilm
Zur Zeit seiner Veröffentlichung wurde er als faschistische Propaganda verschrien, doch Paul Verhoevens „Starship Troopers“ erweist sich bei genauerem Hinsehen als clevere Satire auf Hurra-Patriotismus und scheinheilige Heldenverehrung. Anstatt die gleichnamige Buchvorlage von Robert A. Heinlein werksgetreu zu verfilmen, dekonstruiert und kritisiert Verhoeven die Ideen des Romans. Mit bewusst übertriebenen Seifenopern-Dialogen, pechschwarzem Humor und einer ordentlichen Portion comichaft stilisierter Gewalt schuf der Holländer einen einzigartigen Sci-Fi-Film von zeitloser Relevanz. Dessen satirische Untertöne haben die Macher der Fortsetzung „Starship Troopers 2 – Held der Föderation“ allerdings wie so mancher Kritiker auch übersehen. Die Direct-to-Video-Fortsetzung hat weder einen Bezug zur Handlung des Buches, noch die Selbstironie von Verhoevens Version. So versucht man zwar auch hier, die Kriegsmaschinerie der Föderation als zutiefst menschenverachtend darzustellen, doch nicht nur der Humor des Vorgängers fehlt hier, sondern auch die thematische Substanz.