„Rocky“
Vom sensiblen Aufsteigerdrama zur plumpen Patriotismuskeule
Nachdem die Einnahmen von „Rocky 3“, die der Vorgänger sogar noch übertrafen, muss Sylvester Stallones Ego exponentiell angeschwollen sein. Anders lässt sich der Größenwahn, der sich in „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“ Bahn bricht, kaum erklären. Der einstige Underdog Rocky Balboa steigt endgültig zum Topathleten und größten Star der Vereinigten Staaten auf und tritt nun gegen die russische Kampfmaschine Ivan Drago (Dolph Lundgren) an. Der zum Super-Sowjet hochgezüchtete Hüne tötet nicht nur ohne Reue, sondern verkörpert buchstäblich die Schrecken des Kommunismus. Am Ende gewinnt Rocky dann den Kalten Krieg für die USA und lässt sich zu Weihnachten in Moskau zum Sieger krönen. Das ist ungefähr so subtil wie eine Wrestling-Show und zerstört das liebenswerte Loser-Image, das die Figur Rocky Balboa immer so sympathisch gemacht hat.