In der legendären Reihe „Inside The Actors Studio“ von BravoTV (lief in Deutschland lange Zeit auch als „Ungeschminkt“ im WDR und bei 3Sat, mittlerweile aber nur noch beim Pay-TV-Sender RTL Living) blickte nun Scarlett Johansson auf ihre bisherige Karriere zurück und spricht dabei auch sehr offen über ihr Gefühlsleben. Aus unserer Sicht besonders interessant sind ein paar Aussagen zu „Avengers: Infinity War“. Denn Johansson deutet an, dass sich die Dinge zwischen Black Widow und dem Hulk mit dem dritten Teil der „Avengers“-Reihe, den sie gerade abgedreht hat, stark verändert haben werden. „Meine Figur hat ja diese fortlaufende Beziehung mit Mark Ruffalos Figur. Ich war so zerstört an diesem Tag“, leitet sie ihr Statement ein und meint dabei wohl den Tag, an dem sie eine größere Szene mit Ruffalo drehte. Sie wisse nicht, warum, aber sie war beim Dreh „am Boden zerstört“.
Ganz unwissend ist Johansson aber doch nicht, denn wie sie weiter ausführt, suchte sie selbst nach einem Grund: „Es war irgendetwas über diese Figur, die Mark spielt, und es ist etwas, das sich eigentlich so stabil anfühlen sollte und es plötzlich nicht mehr tut.“ Anschließend zieht die Schauspielerin einen Vergleich: „Das erinnerte mich in diesem Moment so stark an viele der Dinge, die in meinem eigenen Leben vorgehen.“
Mit dieser letzten Aussage dürfte Scarlett Johansson auf ihre privaten Probleme anspielen. Die Schauspielerin trennte sich von ihrem Mann, aktuell treibt sie eine mögliche Scheidung voran, der ihr Noch-Ehemann aber nicht zustimmen will. Das Paar streitet zudem um die Sorge für die gemeinsame Tochter. Der Vergleich dieser privaten Dinge mit ihrer Figur lädt zu Interpretationen ein. Für uns hört es sich so an, als spiele Johansson auf eine größere Vertrautheit an, die in beiden Fällen plötzlich nicht mehr existiert. In ihrem realen Leben ging diese Vertrautheit verloren und damit die Ehe in die Brüche. Dass sie bei den Filmdreharbeiten womöglich eine Szene spielen musste, in der zwei Figuren, die auch sehr vertraut miteinander waren, es plötzlich nicht mehr sind, dürfte sie emotional sehr mitgenommen haben.
Eine entsprechende Entwicklung der Beziehung zwischen Hulk und Black Widow dürfte inhaltlich Sinn ergeben. In „Age Of Ultron“ ist Black Widow so etwas wie der Anker, der Bruce Banner dabei hilft, den grünen Wüterich in sich einzudämmen. Doch weil er befürchtet, eine zu große Gefahr für sie zu sein, sucht er am Ende das Weite. In „The First Avenger: Civil War“ erfahren wir, dass Black Widow seitdem nichts mehr von ihm gehört hat. Hulks Schicksal wird im kommenden „Thor 3: Tag der Entscheidung“ enthüllt. Aus dem Trailer wissen wir bereits, dass er nun Gladiatorenkämpfe auf dem fernen Planeten Sakaar austrägt. Wie es dazu kam, wissen wir noch nicht. Vor allem wissen wir nicht, wie ihn das verändert hat. Wie lange war er allein? Verwandelt er sich in dieser fernen Welt überhaupt noch für kurze Momente zurück in Bruce Banner? So könnte es sein, dass kaum noch etwas von Banner in ihm vorhanden ist und der Hulk endgültig die Oberhand gewonnen hat. Wenn Black Widow und er wieder zusammentreffen, sind so auch vielleicht die einstigen Gefühle verschwunden, was der sich nach außen so eiskalt gebenden Spionin, deren verletzliche Seite Joss Whedon in „Age Of Ultron“ erkundet hat, das Herz brechen könnte.
„Avengers: Infinity War“ von Joe und Anthony Russo kommt am 26. April 2018 in die Kinos. Spätestens dann erfahren wir, wie die Beziehung von Black Widow und Hulk in dem Marvel-Action-Abenteuer genau ausgearbeitet wird.