Statt Einblicke in die Handlung zu geben, veröffentlichte David Lynch vor Start der dritten Staffel „Twin Peaks“ eine Reihe kryptischer Teaser. Die lieferten – wenn überhaupt – höchstens eine ungefähre Vorstellung von der Atmosphäre der neuen Episoden. Einerseits liegt das wohl daran, dass Versuche, Storyumrisse von Lynchs Werken zu zeichnen, ob deren verdrehter Natur in der Regel scheitern; andererseits daran, dass der Regisseur selbst erklärter Trailer-Gegner ist. Gegenüber Rolling Stone (via Bloody Disgusting) spezifizierte er dies besonders in Bezug auf Kinofilme.
„Heutzutage erzählen Filmtrailer praktisch die komplette Story. Ich finde das wirklich schädlich“, sagte Lynch. Er selbst bevorzugt, das Kino ohne Vorkenntnisse zu betreten. „Ich entdecke gerne, möchte in die Welt eintauchen und versuche, ein möglichst unterbrechungsfreien Eindruck von Bild und Ton zu bekommen – um ein Erlebnis zu haben. Alles, was das verfaulen lässt, ist nicht gut.“
Jüngst machte die Meldung die Runde, derzufolge Lynch nie wieder einen Spielfilm drehen wolle – was zumindest ihm selbst das Trailerproblem erspart hätte. Kürzlich revidierte der Regisseur das jedoch und merkte an, missverstanden worden zu sein. Auch im Rolling Stone-Interview kam er darauf zu sprechen und führte aus: „Ich habe nur gesagt, Spielfilme haben momentan nicht so eine tolle Zeit – jedenfalls die Art davon, die ich gerne sehe oder machen würde. Die Kinos sind auf Kohle aus, also spielen sie Filme, die großes Publikum generieren. Arthouse ist dafür quasi verschwunden. Ich sage: Das neue Arthouse ist Kabelfernsehen.“
Die neue „Twin Peaks“-Staffel – die David Lynch übrigens als 18-stündigen Film betrachtet – läuft seit dem 21. Mai 2017. In Deutschland gibt es die Episoden via Sky.