„Guardians Of The Galaxy Vol. 2” ist am 27. April 2017 mit Rekordzahlen in deutschen Kinos an den Start gegangen. Die jüngste Kinoadaption einer Comicvorlage von Marvel macht „sehr viel Spaß“, ist aber nicht gefeit vor kritischen Stimmen. Jüngst wurde Comicautor Steve Englehart von Polygon zum neuen Werk von Regisseur James Gunn gefragt und dabei äußerte er einen großen Kritikpunkt, der die Figur Mantis betrifft.
Im Film ist Mantis (Pom Klementieff) eine Art Aufpasserin und Pflegerin für Ego (Kurt Russell), die ihm mit ihren Kräften zum Beispiel beim Einschlafen hilft. Doch für Englehart, der die Figur zusammen mit Don Heck kreiert hat, ist ihre Darstellung eine ziemlich große Abkehr von der ursprünglichen Comicvorlage. „Ich war nicht glücklich über die Darstellung von Mantis“, ließ Englehart gegenüber dem Magazin verlauten. „Die Figur im Film hat nichts mehr mit ihr zu tun. Ich fand den Film insgesamt ganz gut, sie machen darin ziemlich guten Kram und ich habe meinen Abend genossen, solange ich mein Hirn bezüglich der Tatsache ausgeschaltet habe, dass das einfach nicht Mantis da oben auf der Leinwand war.“ Englehart verstehe einfach nicht, wie man eine solch markante Figur nehmen, sie dann so sehr ändern und dann immer noch Mantis nennen könne.
Mantis, die 1973 erstmals in einem Comic auftauchte, ist in der Vorlage nämlich eine menschliche Frau mit deutsch-vietnamesischen Wurzeln. Sie wird von einem Kree-Kult großgezogen, die in ihr die zukünftige Mutter ihres himmlischen Messias sehen. Mantis wird trainiert und trifft später sogar auf die Avengers, nachdem man ihr Gedächtnis gelöscht und sie in die Welt gelassen hat.
Die Mantis im Film mag also bei weitem nicht der Vorlage entsprechen, aber immerhin betonte Steve Englehart noch, dass die Figur an sich ganz unterhaltsam gewesen wäre. Wer sich selbst ein Bild davon machen will, ob die Mantis in „Guardians Of The Galaxy Vol. 2” nun eine gelungene Figur ist oder nicht, sollte noch ein Ticket lösen gehen.