Über das Leben von Magizoologe Newt Scamander sind bei seinem Eintritt in die Kinowelt nur einige Eckdaten bekannt, anders als bei Harry Potter. Der Zauberschüler schwang sich schon mit den Büchern von J.K. Rowling in die Herzen der Fans. 1997 erschien der erste Band der weltberühmten Reihe, 2001 dann der erste Film. Zu diesem Zeitpunkt haben Buchleser der Geschichte des Zauberschülers mit der Blitznarbe auf der Stirn schon vier Schuljahre (Bände) gefolgt; haben also schon einiges über ihn erfahren. Bei der Hauptfigur der „Phantastische Tierwesen“-Reihe ist das anders, denn über Scamanders Leben gibt es keine Romanvorlage; die Filme basieren auf dem fiktiven Sachbuch/Lexikon „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“.
Bisher wissen Fans zum Beispiel noch nicht, welche Gestalt der Patronus von Newt Scamander annimmt. Das werden sie auch erst in den noch geplanten vier „Phantastische Tierwesen“-Filmen erfahren. J.K. Rowling wurde bei Twitter von einem Fan gefragt, ob sie verraten könnte, was Newts Patronus sei oder ob das ein Spoiler sei. Die Antwort fällt klar aus: „Großer Spoiler.“
Doch warum könnte der Patronus ein Spoiler sein. Die „Harry Potter“-Bücher und -Filme liefern bereits Fallbeispiele.
Ein Patronus wird mit dem Spruch „Expecto Patronum“ und dem Gefühl an eine glückliche Erinnerung herbeigezaubert – zunächst kommen bläuliche und weiße Schlieren aus dem Zauberstab, dann formt sich daraus idealerweise eine Tiergestalt. In der magischen Welt hält dieser Abwehrzauber Dementoren und das sogenannte „lebendige Leichentuch“, den Lethifold, in Schach. In „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ rettet ein Hirsch-Patronus Harrys Leben, dabei weiß er zu dem Zeitpunkt zunächst nicht, dass dieser Retter von seinem später in die Vergangenheit gereisten Ich geschickt wurde. Die Gestalt von Harrys Patronus ist also ein Spoiler.
In der magischen Welt kann die sich eigentlich nicht ändernde Gestalt eines Patronus viel über eine Person aussagen. Der Patronus des von Albus Dumbledore in Lord Voldemorts Lager geschickten Severus Snape ist eine Hirschkuh, wie der von Lily Potter auch – damit zeigt sich seine Treue und Liebe zu Harrys Mutter und die Verbundenheit zum Zauberschüler. Eine starke emotionale Veränderung kann den Patronus ebenfalls ändern, so wird der Hase von Nymphadora Tonks irgendwann zu einem Wolf, nachdem sie sich in den Werwolf Remus Lupin verliebt hat.
Es wäre also denkbar, dass die Gestalt von Newts Patronus zum Ausdruck seiner Zugehörigkeit/Verbundenheit/Liebe zu einer bestimmten Person werden könnte und somit einen größeren Kontext offenlegt oder etwas Signifikantes verrät. Bei Cinemablend hatte man noch eine andere Idee: Da der Magizoologe Tierwesen liebt und andere Zauberer und Hexen inständig von ihrer Ungefährlichkeit überzeugen will, könnte es doch sein, dass sein Patronus jedes Mal die Gestalt wechselt oder eine ganze Armee an Tierwesen darstellt – was ein nie dagewesenes Novum darstellen würde.
Die Spekulationen könnten am 15. November 2018 bereits ein Ende haben, dann startet „Phantastische Tierwesen 2“ in den hiesigen Kinos. Vielleicht taucht der Patronus von Newt Scamander (Eddie Redmayne) auch erst in einem der anderen drei geplanten Filme Reihe auf. Bis es soweit ist, könnt ihr euch den Zauber von Rowlings magischer Welt als DVD und Blu-ray ins heimische Wohnzimmer holen, denn „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ist seit dem 6. April 2017 im Handel erhältlich.