Lin-Manuel Miranda ist momentan einer der angesagtesten Stars in den USA. Sein Broadway-Musical „Hamilton“ hatte fantastische Besucherzahlen, wurde von den Kritikern gelobt und von den Fans gefeiert und gewann haufenweise Preise, darunter 11 Tonys (den Musical- und Theater-Oscar), einen Grammy und einen Pulitzer Preis. Zudem wurde er für eine männliche Hauptrolle in „Marry Poppins Returns“ verpflichtet und arbeitet an der Musik und dem Drehbuch der Disney-Realverfilmung „The Little Mermaid“. Und auch an einem weiteren Film war und ist Miranda beteiligt: Er komponierte Songs für Disneys neuesten Animationsfilm „Vaiana“. Die Arbeiten an einem solchen Animationsfilm dauern für gewöhnlich recht lange - und so kam es, dass Miranda verpflichtet wurde, bevor er in der Branche wegen des Erfolges von „Hamilton“ sehr viel aufmerksam bekam, wie The Playlist jetzt berichtet.
Für die Musik von „Vaiana“ verpflichteten die Regisseure John Musker und Ron Clements zunächst den fidschianischen Musiker Opetaia Foa’I und dessen Band Te Vaka. Weil „Vaiana“ jedoch ein Musical werden sollte, wollte das Regie-Duo außerdem einen Musical-Fachmann vom Broadway verpflichten – und hier kam Miranda ins Spiel, der zu dem Zeitpunkt jedoch lediglich „In The Heights“ veröffentlicht hatte und gerade an „Hamilton“ arbeitete. Man habe sich für Miranda entschieden, weil der bereits damit vertraut gewesen sei, verschiedene Sprachen in seinen Songs zu verwenden, so Musker, und genau das habe man auch für „Vaiana“ gewollt. Gemeinsam mit Foa’I und dem Komponisten Mark Mancina („Planes“) schrieb Miranda dann schlussendlich insgesamt 14 Songs und das, obwohl mitten während der Produktion der große Erfolg von „Hamilton“ begann und die Regisseure und ihr Songschreiber oft nur via Internet kommunizieren konnten, weil Miranda mit Proben und Auftritten beschäftigt war.
Geschadet hat das der musikalischen Qualität der Lieder jedoch offenbar nicht: Wie Deadline nämlich berichtet, werden gleich mehrere von Mirandas Songs als Kandidaten für den Oscar als Bester Original-Song gehandelt. Bis ihr euch selbst ein Bild von den oscarwürdigen Ohrwürmen in „Vaiana“ machen könnt, wird aber noch etwas Zeit vergehen: Deutscher Kinostart von Disneys Pazifik-Abenteuer ist der 22. Dezember 2016. In den USA läuft „Vaiana“ hingegen bereits, das Thanksgiving-Wochenende vom 24. November 2016 ist einer der wichtigsten Starttermine im amerikanischen Kinojahr. Und „Moana“ (wie der Film im Original heißt) hat dort auch bereits einen ersten (kleinen) Rekord gebrochen: Laut BoxOfficeMojo spielte die Disney-Produktion bei den Thanksgiving-Previews am Dienstagabend 2,6 Millionen Dollar ein, genau doppelt so viel wie der bisherige Rekordhalter „Arlo & Spot“. Für das komplette Thanksgiving-Wochenende sagt BoxOfficeMojo mehr als 80 Millionen Dollar voraus, womöglich fällt sogar der bisherige Rekord von „Die Eiskönigin“ mit 93,5 Millionen Dollar.