Erst jüngst legten wir euch dar, warum momentan die Chancen auf „Teenage Mutant Ninja Turtles 3“ eher schlecht stehen. In einem Interview zu seinem aktuellen Horrorfilm „Ouija 2: Ursprung des Bösen“ (seit 20. Oktober 2016 in den deutschen Kinos) bestätigte nun Produzent Andrew Form unsere Vermutung und erklärte, dass wir wohl eher ein Reboot sehen werden. Er glaube nicht, dass „Turtles 3“ jemals kommen wird: „Aber ich würde nicht sagen, dass es niemals einen weiteren ‚Turtles‘-Film geben wird.“
Es wäre auch überraschend, wenn man ein so bekanntes und lukratives Franchise versauern lassen würde, nur weil ein Film an den Kinokassen enttäuscht hat. Bevor es aber darum gehen kann, einen neuen „Turtles“-Film in Angriff zu nehmen, muss man wohl erst einmal herausfinden, woran „Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out Of The Shadows“ gescheitert ist. Form erklärte den Kollegen von Collider nämlich auch, dass man von den schlechten Einspielergebnissen ziemlich überrascht worden sei.
Man sei so optimistisch gewesen, doch aus irgendeinem Grund habe der Film nicht so ein Publikum gefunden wie der Vorgänger. „Wir diskutieren die ganze Zeit darüber und versuchten wirklich, es herauszufinden, aber wir können nicht genau feststellen, was passiert ist. Wir können es einfach nicht. Es ist einfach einer dieser Fälle, wo wir glauben, einen richtig großartigen Film gemacht zu haben; wir glaubten unser Veröffentlichungsdatum war großartig gewählt […], doch aus irgendeinem Grund, als es zum Startwochenende kam […] hofft man die ganze Zeit, aber dann ist Donnerstagnacht vorbei und du bekommst die Mitternachtszahlen und denkst nur: ‚Das ist nicht das, was der erste Film gemacht hat.‘ Und dann kommt auch noch das ganze Wochenende und es ist nicht einmal annähernd die Zahl, die jeder erwartet hat, und es reicht nicht annährend an den ersten Film heran und bevor du es richtig weißt, ist alles vorbei.“ Man sei trotzdem sehr stolz auf den Film und Regisseur Dave Green habe perfekte Arbeit abgeliefert, auch wenn diese aus unbekannten Gründen nicht sein Publikum gefunden habe, so Form weiter.
Ein Grund dürfte wohl gewesen sein, dass der Reihenauftakt „Teenage Mutant Ninja Turtles“ mit Einnahmen von fast 500 Millionen Dollar weltweit bei einem Budget von 125 Millionen Dollar zwar finanziell überzeugte, aber viele Fans auch verärgerte und enttäuschte. Beim Sequel versuchte man Fehler zu korrigieren, in dem man zum Beispiel mit Dave Green („Earth To Echo“) einen neuen Regisseur anheuerte, der im Gegensatz zu Vorgänger Jonathan Liebesmann („Zorn der Titanen“) ein Fan der Materie ist und diese verstand. Dies führte zwar zu besseren Kritiken (so lobten wir, dass die „flotte Action-Komödie mit selbstironischer Note […] anders als der erste Film gezielt an die Turtles-Tradition anknüpft“), aber zu viele Kinogänger entschieden sich womöglich angesichts der zu großen Enttäuschung beim Auftakt, dem zweiten Teil gar keine Chance mehr zu geben. So wurden gerade einmal 245 Millionen Dollar weltweit eingenommen - weniger als die Hälfte als noch beim Vorgänger.
Produzent Andrew Form erklärt sich das schlechte Box-Office-Abschneiden allerdings anders. Man habe im Vorfeld gedacht, dass das Einfügen von bekannten Figuren wie Bebop und Rocksteady, Baxter Stockwell sowie Casey Jones viele Zuschauer neugierig machen würde, doch dies sei ein Fehler gewesen, aus dem man gelernt habe: „Du kannst nicht einfach Figuren dazu fügen und denken, dass ist es nun, was frisch ist. Es ist ein Sequel. Du musst dem Publikum etwas geben, was wirklich neu und frisch ist. Vielleicht war es da einfach nicht genug, nur Figuren aus dem Kanon zu ergänzen.“
Während also klar ist, dass wir „Teenage Mutant Ninja Turtles 3“ wohl nie zu sehen bekommen, dürften hinter den Kulissen schon die Überlegungen laufen, wie man uns das „Turtles“-Franchise ein weiteres Mal von vorne präsentieren kann. Bis ein solcher Reboot kommt, dürfte man aber ein wenig Zeit verstreichen lassen, um die Erinnerungen an die von Michael Bay produzierte zweiteilige Reihe etwas verblassen zu lassen.