Schaut man sich die Einladungen für die Neulinge in die Jahr für Jahr über die Oscars entscheidende Academy Of Motion Picture Arts And Sciences an, so könnten Zyniker den Eindruck gewinnen, die Präsidentin Cheryl Boone Isaacs wolle nach der Diskussion #OscarsSoWhite 2016 wieder einiges gut machen. Unter anderem wurden Einladungen an Michael B. Jordan („Fruitvale Station“), Idris Elba („Star Trek Beyond“) oder America Ferrera („Superstore“) versendet, um der Jury, die über die Vergabe der Oscars entscheidet, mehr Vielfalt zu verleihen.
Auch Regisseur Ryan Coogler, der Anfang 2018 den nächsten Marvel-Helden „Black Panther“ in die Kinos bringt, gehört zu den Auserwählten. Allerdings verweigerte er sich dieser Ehre. Doch seine noch ausstehende Absage erfolgt laut Insidern gegenüber dem Hollywood Reporter nicht aus Protest (sein Film „Creed“ wurde nur mit einer Nominierung für den besten Nebendarsteller Sylvester Stallone bedacht - während alle schwarzen, beteiligten Künstler an dem Film leer ausgingen, was die heftige #OscarsSoWhite-Debatte zusätzlich befeuerte). Coogler will angeblich ablehnen, weil er sich selbst als Künstler ansieht, der nicht daran interessiert ist, die Kunst anderer Leute zu bewerten. Aus diesem Grund verweigern auch schon Sean Penn und Woody Allen seit Jahren eine Teilnahme an der Oscarwahl.
Creed arbeitet momentan übrigens an der Marvel-Comic-Adaption „Black Panther“, die aber erst 2018 in die Kinos kommen wird. Wer nicht solange auf einen Film eines Künstlers, der keine anderen Künstler bewerten will, warten möchte, der kann sich ab dem 10. November 2016 „Café Society“, den neuesten Film von Woody Allen, anschauen.