Nach den Oscarnominierungen 2015 kam es zum Aufschrei in den sozialen Medien. Auf Twitter wurde #OscarsSoWhite zum verbreiteten Hashtag und dabei kritisiert, dass alle 20 nominierten Schauspieler weiße Hautfarbe haben. Der berühmte und umtriebige Menschenrechtsaktivist Al Sharpton forderte anschließend sogar ein Notfall-Meeting, um die Nominierungen noch einmal zu überdenken. Und auch Academy-Präsidentin Cheryl Boone Isaacs, quasi die Chefin über die Oscars, gestand ein, dass mehr Vielfalt nötig sei. Im Juni 2015 reagierte sie dann auch: Über 300 Mitglieder wurden neu in die Academy eingeladen und dabei wollte man offensichtlich deutlich machen, dass es sich nicht um einen Club für weiße, amerikanische Männer handelt. Es wurden nie zuvor so viele Frauen, so viele Filmschaffende aus dem Rest der Welt und so viele Menschen verschiedenster Hautfarben eingeladen. Doch genützt hat es wenig.
Kaum waren die Oscarnominierungen für 2016 bekannt, wurde der alte Hashtag #OscarsSoWhite wieder massenweise eingesetzt – begleitet von dem neuen Hashtag #OscarsStillSoWhite. Schließlich sind erneut alle 20 nominierten Stars in den vier Schauspielerkategorien weißer Hautfarbe – z. B. Will Smith, Michael B. Jordan, Idris Elba oder auch Benicio Del Toro wurden übergangen, obwohl sie auf einigen Tippzetteln standen.. Daneben wurden unter anderem auch die Regisseure Ryan Coogler („Creed – Rocky’s Legacy“) und F. Gary Gray („Straight Outta Compton“) nicht nominiert. Das Rap-Biopic „Straight Outta Compton“ wurde zudem nicht für den Besten Film nominiert, obwohl viele im Vorfeld eine Nominierung des Überraschungshits für sehr gut möglich hielten.
Die Oscars werden – moderiert von Chris Rock – am 28. Februar 2016 verliehen.