Er ist keine 1,96 Meter groß, er wiegt nicht mehr als 100 Kilogramm, er hat keine strahlend blauen Augen – aber obwohl er kein bisschen zu der Beschreibung des Protagonisten aus den Kult-Romanen von Lee Child passt, hat Tom Cruise vor vier Jahren dennoch bewiesen, dass er die perfekte Besetzung als Jack Reacher ist!
Nun kommt mit „Jack Reacher 2: Kein Weg zurück“ (deutscher Start: 10. November 2016) die lange geplante Fortsetzung in die Kinos. Die Regie hat dabei Oscarpreisträger Edward Zwick („Last Samurai“) von Christopher McQuarrie („Mission: Impossible – Rogue Nation“) übernommen – und wenn die zwei gezeigten Szenen einen repräsentativen Eindruck des gesamten Films vermitteln, dann können wir schon jetzt sagen: Zwick hat den konsequenten Machismo-Ton der Vorlage sogar noch besser getroffen als sein Vorgänger!
Der durch das Land ziehende Ex-Soldat Jack Reacher ist quasi ein Ein-Mann-A-Team (nur sehr viel brutaler) – und als A-Team bekommt man es natürlich auch immer wieder mit korrupten Sherriffs zu tun:
In der ersten Szene, von der ein längerer Ausschnitt auch im Trailer zu sehen ist, erreicht ein Sheriff ein Diner, vor dem mehrere ausgeknockte Schlägertypen herumliegen. Als er die Umherstehenden fragt, was passiert sei, erhält er die Antwort, dass das alles ein einzelner Mann angerichtet hätte – und der sitze jetzt immer noch im Diner.
Als der Sheriff den Mann (es ist natürlich Jack Reacher, der nur wenige Schrammen abbekommen hat) festnehmen will, erklärt ihm der selbst in Handschellen immer noch völlig ruhige und gewohnt saucoole Reacher, dass in den nächsten 90 Sekunden exakt zwei Dinge passieren werden: „Das Telefon wird klingen und sie werden diese Handschellen tragen.“
Natürlich kommt es, wie Reacher sagt. Gemeinsam mit seinen Kumpels von der Militärpolizei hat er einen vom Sheriff angeführten Menschenhändlerring hochgehenlassen. Allerdings scheint diese Freundschaft zwischen Reacher und dem Militär nicht von Dauer zu sein, darauf deutet zumindest die zweite gezeigte Szene hin:
Der verhaftete Reacher knockt seinen eigenen Anwalt aus, um dann aus einem militärischen Gefängnis zu fliehen. Allerdings nicht, ohne vorher noch der kaum weniger schlagfertigen Militärpolizistin SusanTurner (Cobie Smulders aus „How I Met Your Mother“) das Leben zu retten, auf die aus irgendeinem Grund ein Profikiller angesetzt wurde.
Ihr Kommentar: „Das ist total verrückt!“
Sein Kommentar: „Heißt das, Abendessen ist vom Tisch?“
Man mag davon halten, was man will, aber in der „Jack Reacher“-Reihe darf ein Mann eben noch ein Mann sein.
Die anschließende Flucht punktet dann eher mit jeder Menge trockenen Sprüchen statt ausufernden Action-Choreographien – aber „Jack Reacher“ ist ja eben zum Glück auch keine simple „Mission: Impossible“-Kopie, sondern sein ganz eigenes (politisch unkorrektes und herrlich geradliniges) Thriller-Biest.
Wer auf konsequentes Spaßkino mit einem saucoolen Helden und der (politischen) Unbedarftheit eines 70er-Jahre-Genrefilms Bock hat, der wird bei „Jack Reacher 2: Kein Weg zurück“ also sicherlich bestens bedient werden: