„Ghostbusters“ gehört 2016 wohl zu einem der meistdiskutierten Filme des Jahres. Nach Kritik an den weiblichen Hauptdarstellerinnen, waren plötzlich die Trailer nicht lustig genug und dann musste sich die Hauptdarstellerin Leslie Jones (Patty Tolan) auch noch den Vorwurf gefallen lassen, ihre Rolle sei eine klassisch-negative stereotype, die mit rassistischen Vorurteilen geschrieben wurde. Bald können die Zuschauer dann aber ihr Urteil fällen. An diesem Freitag, dem 15. Juli 2016, startet die Komödie in Nordamerika. Laut dem Hollywood Reporter kalkuliert man Sony dabei erst einmal sehr reserviert die Einnahmen zum US-Kinostart. Bei Produktionskosten von angeblich 144 Millionen Dollar erwartet Sony laut dem Branchenmagazin gerade einmal Einnahmen von zwischen 38 und 40 Millionen am US-Startwochenende.
Andere Experten sind da etwas zuversichtlicher und erwarten deutlich höhere Einnahmen. So werde von mindestens 45 Millionen Dollar bei den meisten Analysten ausgegangen, ein Datendienst geht laut dem Hollywood Reporter sogar von über 50 Millionen Dollar Einnahmen aus. Bei Variety geht man derweil davon aus, dass „Ghostbusters“ der beste Start einer Realfilm-Komödie in den USA seit „Pitch Perfect 2“ im Mai 2015 (mit satten 69 Millionen Dollar) werden wird. Auch wenn Einnahmen in der Region von 40 bis 50 Millionen auf den ersten Blick im Vergleich zum Preisschild von angeblich 144 Millionen Dollar äußerst gering ausschauen, verweisen die Branchenexperten darauf, dass die Filme von Paul Feig in der Vergangenheit alle sehr konstant und lange an den Kassen liefen. Allerdings wird „Ghostbusters“ ebenfalls zu einem solchen Langläufer werden und dazu auch international Erfolg haben müssen, um die hohen Kosten zu rechtfertigen.
Dass sich die Experten auch täuschen können, wurde aber gerade mal wieder bewiesen. „Pets“ wurde deutlich niedriger eingestuft und brach dann einen neuen Rekord bei den Einnahmen am Startwochenende. Nach der Weltpremiere der Geisterkomödie sind auch die Kritiker deutlich ruhiger geworden. Die amerikanische Presse zeigte sich durchaus angetan vom Reboot und auch die Stimmungen auf den Social Media-Kanälen änderten sich teilweise. Beste Voraussetzungen also um die Geisterjägerinnen häufiger in den Kampf gegen das Böse zu schicken? Wenn es nach Produzentin Amy Pascal geht, auf jeden Fall. Auch Hauptdarstellerin Melissa McCarthy (Abby Yates) kann sich durchaus vorstellen noch häufiger für weitere Filme vor der Kamera zu stehen. Konkurrenz am Startwochenende bekommen die Geisterjägerinnen u. a. von „The Infiltrator“ mit Bryan Cranston in der Hauptrolle, dem einzigen weiteren landesweiten Neustart. Dieser dürfte aber keine große Rolle im Box-Office-Rennen spielen. Favorit auf die Spitzenposition ist vielmehr der wahrscheinlich weiter stark laufende Animationsfilm „Pets“. Bis zum Kinostart von „Ghostbusters“ in Deutschland müssen sich die Fans und Neugierigen noch etwas gedulden, denn hier startet der Film erst am 4. August 2016.