„‚Ghostbusters‘ mit Frauen geht gar nicht!“ Dieser Vorwurf ist so alt wie fragwürdig, ihn gibt es seit Bekanntgabe der Damen-Besetzung in Paul Feigs Reboot, die aus Melissa McCarthy, Kristen Wigg, Kate McKinnon und Leslie Jones besteht. Nun, nach Veröffentlichung des Trailers, ist ein neuer Vorwurf hinzugekommen: „Leslie Jones‘ Rolle geht gar nicht!“
Hintergrund ist ein Problem, das im Englischen als „casual racism“ bezeichnet wird. Es geht um negativ besetzte Stereotype oder Vorurteile auf Basis von Abstammung, Hautfarbe oder Ethnizität. Fakt: Im neuen „Ghostbusters“ spielen die drei weißen Hauptdarstellerinnen Wissenschaftlerinnen, die einzige Nicht-Akademikerin im Bunde ist die von Leslie Jones gespielte Patty Tolan. Doch Jones wehrte sich auf Twitter gegen den Vorwurf, das Casting sei rassistisch (via Guardian):
Leslie Jones dreht den Vorwurf also um: Die Kritiker seien selbst Rassisten, wenn sie Patty Tolan auf ihren Beruf als Mitarbeiterin des New Yorker Verkehrsunternehmen reduzierten. Und warum könne eine Durchschnittsperson keine Geisterjägerin werden? Dumm sei Tolan jedenfalls nicht, nur weil sie keinen akademischen Hintergrund hat. Und überhaupt: Jones, bekannt aus Saturday Night Live, spiele alle möglichen Rollen – das nächste Mal vielleicht einen Minion.
„Ghostbusters“ startet am 28. Juli 2016, bis dahin ist also noch genug Zeit für weitere Kontroversen. Im Sommer werden wir dann wissen, ob der eigentliche Film auch so stark diskutiert wird wie die Besetzung im Vorfeld.