Mit dem am 25. Mai 2016 erschienenen „Captain America“-Comic „Steve Rogers #1“ wollte Marvel-Autor Nick Spencer den Erfolg wegweisender Marvel-Events wie „Civil War“ oder „The Death of Captain America“ wiederholen, doch mit dem handlungszentralen Twist, in dem der Titelheld als Geheimagent der Terror-Organisation Hydra offenbart wird, sorgte Spencer ähnlich wie im Fall von „Captain America: Reborn“ eher für erhitze Gemüter bei Comiclesern. Und obwohl sowohl Spencer als auch Marvel-Redakteur Tom Brevoort nach erscheinen der nunmehr berühmt-berüchtigten „Captain America“-Ausgabe bestätigten, dass Steve Rogers' „Heil Hydra!“ nicht nur ein Gimmick gewesen wäre, kommt es in der zuletzt erschienenen Ausgabe des Marvel-Helden nun doch noch mal ganz anders.
In der am 29. Juni 2016 veröffentlichten Ausgabe „Captain America: Steve Rogers #2“ stellt sich nämlich heraus, dass Cap in Wirklichkeit doch gar nicht insgeheim ein Hydra-Agent ist oder es jemals gewesen war. Im Gespräch mit Comic Book verriet Marvel-Chefredakteur Axel Alonso, dass Rogers sich lediglich einbilde, im Dienst von Hydra zu agieren. Tatsächlich wurde der Avenger von dem kosmischen Würfel namens Kobik einer Art Gehirnwäsche unterzogen. Diese soll während des kürzlich erschienenen Marvel-Crossovers „Avengers: Standoff!“ geschehen sein, in welchem Captain America gemeinsam mit den Rächern gegen besagten Kobik kämpfte. Hinter dem teuflischen Plan, Rogers' Gehirn zu manipulieren, stecke übrigens mal wieder Caps Erzfeind Red Skull. Die in „Steve Rogers #1“ platzierten Rückblenden, die Rogers als Hydra-Agent zeigten und wie er zu der Organisation kamen, sollen also nur manipulierte Erinnerungen gewesen sein.
Wann Captain America in den Comics wieder zu seinem alten Selbst zurückfinden wird und was für Konsequenzen die Gehirnwäsche für den Helden haben könnte (der nun schließlich im Auftrag von Hydra getötet hat), bleibt noch abzuwarten. Ebenfalls abzuwarten bleibt, ob die Geschichte um den angeblichen Hydra-Agenten Captain America irgendwann ähnlich wie zuletzt „Civil War“ auch ihren Weg auf die große Leinwand schaffen könnte. Während in den Marvel-Comics mit „Civil War II“ aktuell die Fortsetzung zu Mark Millars wegweisender Comicreihe das Marvel-Universum auf den Kopf stellt, kann in einigen wenigen Kinos noch die „Civil War“-Adaption „The First Avenger: Civil War“ nachgeholt werden, bevor diese demnächst auf DVD und Blu-ray erscheint.