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    Angst davor, Blockbuster ab 16 Jahren freizugeben? Kinobetreiber kritisieren zu niedrige Altersfreigaben der FSK

    Ist die FSK mit ihren Altersfreigaben zu lasch? Werden Filme zu leicht ab 12 Jahren freigegeben, die man eigentlich erst ab 16 Jahren sehen sollte? Dies werfen nun Kinobetreiber in einem offenen Brief der Einrichtung vor…

    Sony Pictures

    Ist die FSK mit ihren Altersfreigaben zu lasch? Werden Filme zu leicht ab 12 Jahren freigegeben, die man eigentlich erst ab 16 Jahren sehen sollte? Dies werfen nun Kinobetreiber in einem offenen Brief der Einrichtung vor…

    Meinolf und Anja Thies sowie Lutz Nennmann betreiben in Nordrhein-Westfalen und Niedersachen mehrere Kinos. Normalerweise würde man annehmen, sie sollten über niedrige Altersfreigaben glücklich sein, denn schließlich haben diese einen potentiell größeren Kundenkreis zur Folge. Doch dass „der Rubel rollt“ ist nicht alles, wie sie nun in einem offenen Brief ausdrücken, der auf mediabiz.de veröffentlicht wurde.

    Denn es gehe auch um einen „guten Ruf“, um „Verantwortung“ und „Moral“ und in dieser Hinsicht kritisieren sie die FSK, die in Deutschland für die Altersfreigaben verantwortlich ist. Diese urteile mittlerweile zu lasch. So stellt man die Frage, ob sich die FSK-Verantwortlichen vor den Konsequenzen fürchten, wenn sie Blockbustern wie „James Bond 007 – Spectre“ eine Freigabe ab 16 Jahren statt eine FSK 12 gäben. Und selbst wenn mal eine FSK-16-Entscheidung erteilt werde, folge eine Berufung des Verleihs und plötzlich gebe es doch die FSK 12 – ohne Schnittauflagen, so ein weiterer Vorwurf.

    Der neueste 007-Film ist eines der prägnantesten von vielen Beispiele, die sie anführen, bei denen zu lasch geurteilt werde. Das Kino habe sich verändert: Früher sei in einem Bond-Abenteuer die Folter angedeutet worden, heute werde gefoltert. Doch durch den Einsatz eines Bohrers hätte der Film keinen zusätzlichen Zuschauer angelockt und sei auch nicht besser geworden – ganz im Gegenteil, so die Unterzeichner des offenen Briefes.

    Auch Komödien wie „A Million Ways To Die In The West“ oder „Der Spion und sein Bruder“ (beide ab 12) werden im Rahmen der Kritik an zu niedrigen Freigaben genannt. Dabei werden auch die Begründungen kritisiert, wenn zum Beispiel die FSK ausführe, dass die Schlägereien „eindeutig als Persiflage verständlich sind“ und Gewaltszenen „für Kinder ab 12 Jahren decodierbar und zumutbar“ sind, solle man doch einfach mal einen Zwölfjährigen fragen, ob er wisse, was eine Persiflage ist.

    Die Kinobetreiber geben weiter an, dass sie in ihren eigenen Häusern mittlerweile teilweise von der FSK abweichende, höhere Empfehlungen aussprechen oder auch schon eigenmächtig die Freigabe erhöht haben. So habe man den Horrorfilm „The Boy“ in den eigenen Kinos erst ab 16 Jahren zugänglich gemacht, obwohl er von der FSK ab 12 Jahren freigegeben wurde.

    Die Kinobetreiber erhoffen sich von ihrem offenen Brief wohl eine Debatte und führen daher aus: „wir finden, wir müssen mal reden […].“ Den kompletten Brief gibt es auf der Webseite von mediabiz.de.

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