Nun da Tim Millers Comicverfilmung „Deadpool“ trotz eines R-Ratings (die US-Einstufung für Filme für erwachsene Zuschauer) weltweit schon an seinem Startwochenende den einen oder anderen Box-Office-Rekord aufstellte, wäre es wenig verwunderlich, wenn bei den großen Hollywood-Studios ein Umdenken bezüglich der bisher äußerst festgelegten Altersfreigabe von Superheldenfilmen erfolgen könnte. Nachdem sich bereits „Deadpool“-Star Ryan Reynolds und -Produzent Simon Kinberg für die Verfilmung der Marvel-Comicreihe „X-Force“ mit R-Rating aussprachen, meldet sich nun „Spawn“-Schöpfer Todd McFarlane zu Wort: Er will das seit Jahren geplante „Spawn“-Remake, dessen Drehbuch er nun beendet habe, als Film mit einem R-Rating inszenieren.
Im Gespräch mit ComicBook.com sprach der Comicautor und -zeichner, der „Spawn“ 1992 ins Leben rief, über sein umfangreiches Drehbuch zur Neuverfilmung seines Comics und seinen Plan, selbst auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen: „Ich habe das Skript beendet und feile noch daran herum. Es sind 183 Seiten und [Produzenten] mögen für gewöhnlich so 120. Ich denke, dass es am Ende dennoch um die 140 werden, weil ich Details für mich selbst mit einfüge. Ich möchte es klein und knapp halten, damit sie es mich drehen lassen. Ich muss ihn zurück auf die große Leinwand holen, um ihn im großen Stil relevant zu machen!“
Auch zum Thema R-Rating äußerte sich McFarlane erneut, und das erwartungsgemäß wohlwollend. Abgesehen davon, dass er für „Spawn“ ein „hartes R“ in Erwägung ziehe, sprach er auch über seine Vision der Titelfigur: „Ich würde es den Genres Horror, Suspense und dem Übernatürlichen zuordnen. So etwas wie eine Mischung aus 'Departed' und 'Paranormal Activity'. Im Hintergrund lauert dieses Ding, der schwarze Mann. Dieser schwarze Mann […] ist Spawn. Wird er aussehen wie im ersten Film? Nein. Wird er einen Super-Gegner haben, gegen den er kämpft? Nein. Er wird ein Gespenst sein, ein Geist.“
Ob McFarlane am Ende tatsächlich selbst auf dem Regiestuhl zur „Spawn“-Neuverfilmung Platz nehmen wird, ist aber noch genauso ungewiss wie der Rest des Projekts, das aktuell weder einen Cast noch einen Kinostart hat. 1997 bekamen Kinozuschauer bereits eine erste Adaption von McFarlanes düsterer Fantasy-Comicreihe zu Gesicht, die allerdings nur mäßigen Erfolg an den Kinokassen hatte und auch bei den Kritikern schlecht wegkam.