Die Bildsprache und Dramaturgie des kommerziellen Kinos waren Jacques Rivette und seinen Nouvelle-Vague-Kollegen wie Francois Truffaut, Jean-Luc Godard, Eric Rohmer und Claude Chabrol zuwider – ihre ab Ende der 1950er veröffentlichten Filme brachen bewusst mit den inszenatorischen und erzählerischen Traditionen des Massenkinos. Am heutigen 29. Januar 2016 ist Jacques Rivette im Alter von 87 Jahren verstorben, wie Le Monde berichtet.
Der 1928 im nordfranzösischen Rouen geborene Rivette begann seine Filmkariere als Kritiker bei der legendären Zeitschrift Cahiers du Cinema. Nachdem er Assistent bei Jean Renoir („Die große Illusion“ „Die Spielregel“) war und einige Kurzfilme gedreht hatte, legte er 1961 mit „Paris gehört uns“ seinen ersten Spielfilm vor.
Zu Jacques Rivettes bekanntesten Werken gehören „Die Nonne“ (1966), „Céline und Julie fahren Boot“ (1974), „Die Viererbande“ (1989) und – dafür gab es in Cannes den Großen Preis der Jury – „Die schöne Querulantin“ (1991). Eines seiner ausgefallensten Filmprojekte ist das Drama „Out 1, noli me tangere“ (1971), das fast 13 Stunden dauert – wobei auch die meisten anderen Rivette-Filme wegen ihrer Länge Sitzfleisch erfordern.