Das selbst erklärte Ziel des Media Research Center mit Sitz in Virginia ist es, durch fundierte wissenschaftliche Nachforschungen zu beweisen, dass eine liberale Neigung in den Medien vorherrscht, welche die traditionellen amerikanischen Werte untergräbt. Aktuell schwingt der konservative Verband die Medienkeule in Quentin Tarantinos Richtung und bezeichnet „The Hateful 8“ als „Ten Little Indians für Soziopathen und Sadisten.“
So jedenfalls zitiert der Hollywood Reporter den MRC-Vizepräsidenten Dan Gainor. Der Spaghetti-Western sei ein Snuff-Film mit großen Stars, welcher 49 brutale Gewaltakte beinhalte. Darunter seien Schießereien, Messerstechereien, eine Hängung, Folter, erzwungener Oralverkehr und mehrere Szenen, in denen Frauen erschossen oder geschlagen werden. „Es gibt 32 einzelne Schießereien – inklusive besonders expliziten Kopfschüssen“, zeigt sich Gainor schockiert.
Demnächst will das MRC ihren Bericht zu „The Hateful 8“ veröffentlichen, welcher anschaulich die komplette Handlung spoilert. Darin stehe auch, dass man besonders im Hinblick auf Quentin Tarantinos offenkundiger Befürwortung für schärfere Waffenkontrollen innerhalb der USA den Film als eine einzige Heuchelei abstempeln müsse. Im Bericht wird der MSNBC-Moderator Joe Scarborough mit folgenden Worten zitiert: „Tarantino ist ein Pornograph der Gewaltdarstellung.“
Des Weiteren sei das Werk überladen, übertrieben geschauspielert und grotesk. Die Figuren würden ungeheuer häufig fluchen und dabei andauernd das N-Wort benutzen, um das Publikum immer wieder daran zu erinnern, dass der Film exzentrisch sei. Ob „The Hateful 8“ der erste Tarantino-Film ist, den die Mitarbeiter des Media Research Center jemals gesehen haben, teilte Dan Gainor leider nicht mit.
Die Weinstein Company sowie Tarantino selbst äußerten sich bisher nicht zu den Vorwürfen. „The Hateful 8“ startet am 28. Januar 2016 in den deutschen Kinos.